Klavierfestival Ruhr Mit Musik klappt die Inklusion

Duisburg · Das Klavier-Festival Ruhr zeigte in der Gebläsehalle die Ergebnisse seines inklusiven Education-Projekts.

 Das musikalische Zentrum der Präsentation bildete eine Aufführung von George Gershwins „Rhapsody in Blue“.

Das musikalische Zentrum der Präsentation bildete eine Aufführung von George Gershwins „Rhapsody in Blue“.

Foto: Klavierfestival Ruhr/Ursula Kaufmann (Klavierfestival Ruhr)

Seit 2008 engagiert sich das Klavier-Festival Ruhr mit seinen Education-Programmen in Duisburg-Marxloh. In enger Zusammenarbeit mit allen fünf Schulen des Brennpunkt-Stadtteils sowie der Buchholzer Waldschule, einer Förderschule im Duisburger Süden mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“, ist ein nachhaltiges Modellprojekt zur kulturellen Bildung entstanden, das konkrete Wirkung vor Ort zeigt und zugleich weit über unsere Stadt hinausstrahlt.

Aus einer Folge von Einzelprojekten wurde dabei im Laufe der Zeit eine ganzjährige, schulübergreifende Zusammenarbeit. Förderschüler, Grundschüler und Gymnasiasten begegnen sich alljährlich in Inklusionsprojekten, um gemeinsam zu tanzen und zu musizieren. Kinder aus Neuzuwandererfamilien werden bei der Integration ins deutsche Schulsystem unterstützt, Grundschüler beim Wechsel auf die weiterführende Schule begleitet und Lehrer in schulübergreifenden Fortbildungen weiterqualifiziert. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht die schöpferische Beschäftigung mit Musik. Auch in diesem Schuljahr ist es dem Klavier-Festival gelungen, die Zusammenarbeit mit den Marxloher Schulen zu vertiefen.

So waren am aktuellen Jahresprojekt über 650 Schülerinnen und Schüler beteiligt. Im Rahmen des regulären Unterrichts sowie in vielen Workshops sangen und tanzten sie gemeinsam, entwickelten Choreographien und erfanden eigene Musikstücke. Das musikalische Zentrum der jüngsten Präsentation bildete eine Aufführung von George Gershwins „Rhapsody in Blue“ in der Fassung für zwei Klaviere. In den vergangenen fünf Monaten hatten sich rund 80 Schülerinnen und Schüler der Buchholzer Waldschule, der Katholischen Grundschule Henriettenstraße und des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (EHKG) mit diesem Klassiker der amerikanischen Musik beschäftigt. Gemeinsam und gleichberechtigt erarbeiteten sie eine etwa 20-minütige Choreographie, schufen im Rahmen des Kunstunterrichts Bühnenbildelemente, sammelten Großstadtgeräusche und entwickelten davon ausgehend eine musikalische Einleitung und zwei kurze Zwischenspiele. Die Leitung der Workshops lag in den bewährten Händen von Yasha Wang und Claudia Eckes-Kohlrautz (Tanz), Hedda Ladwig (Kunst) sowie Richard McNicol und Vassos Nicolaou (Musik).

Zuvor erklangen kurze Klavierstücke von Ludwig van Beethoven, Béla Bartók, György Ligeti und George Benjamin, durch die zwei vierte Klassen der Grundschule Regenbogenschule und eine fünfte Klasse des EHKG zu eigenen Choreographien und Musikstücken inspiriert wurden. Angeleitet wurden sie dabei von Petra Jebavy, Erika Pico und Bianca Pulungan (Tanz) sowie Christian Streich (Musik). Den Klavierpart übernahmen die beiden jungen und gleichfalls beim Education-Programm bewährten Festival-Pianisten Fabian Müller und Lorenzo Soulès.

Das Klavier-Festival Ruhr 2019 geht für Duisburg zu Ende am Freitag, 12. Juli, um 20 Uhr, in der Philharmonie Mercatorhalle, mit einem Gastkonzert des WDR Sinfonieorchesters Köln. Rafal Blechacz ist der Solist im Konzert für Klavier und Orchester Nr. 24 c-Moll KV 491 von Wolfgang Amadeus Mozart, der Gastdirigent James Gaffigan ergänzt mit der Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103 von Anton Bruckner. Karten gibt es platzgenau im Internet unter www.klavierfestival.de.

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