Aktuell in Folie eingepackt Das ist der Stand an der Marientor-Brücke

Duisburg · Die marode Brücke wird bis Ende des Jahres saniert und ist aktuell in Folie gepackt. Sie präsentiert sich in weißem Gewand. Ein Baustellenrundgang.

 Keine Durchfahrt: Der Asphalt ist bereits entfernt, die Brücke gesperrt.

Keine Durchfahrt: Der Asphalt ist bereits entfernt, die Brücke gesperrt.

Foto: Lars Fröhlich

An der Stahlbrücke am Marientorplatz schreiten die Arbeiten voran. Die Hochbrücke ist aktuell komplett eingerüstet. Zusätzlich wurde das Gerüst mit einer weißen Folie umhüllt. „Eingehaust“, nennt das Baubewacher Christian Guntermann. Er ist einer der Ingenieure, der die Bauarbeiten an der Brücke begleitet. Die marode Stahl-Konstruktion muss komplett entrostet und anschließend neu beschichtet werden. „Aktuell liegen wir im Zeitplan“, sagt Guntermann.

Nur als Provisorium für fünf bis zehn Jahre sollte die 1970 gebaute Brücke eigentlich dienen. Mittlerweile hat sie aber eine stattliche „Lebenszeit“ von 49 Jahren. Sichtbarer Rost hatte der Konstruktion ordentlich zugesetzt.Davon ist aktuell aber nicht viel zu sehen – die Brücke umhüllt eine weiße Folie.

 CKN

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Foto: Lars Fröhlich

Per Strahlverfahren wurde die alte Farbschicht der Brückenkonstruktion entfernt. Der Grund für die Maßnahme war der Korrosionsschutz, der sich als giftig herausgestellt hat. Früher galt die benutzte schwermetallhaltige Farbe als der beste Korrosionsschutz für Stahlkonstruktionen. Heute gebe es aber längst umweltfreundlichere Alternativen, erklärt Guntermann.

Verpackt wie ein Geschenk steht die Brücke deshalb da. Die Folie schmiegt sich eng um das Gerüst. Nur der Schlauch von riesigen Staubsaugern führt ins Innere der weißen Plane: der Strahlschutt mit der alten Farbe und dem Rost soll abgesaugt werden. Keines der Blei-Partikel soll in die Luft gelangen und so die Umwelt schädigen.

 5000 Schrauben müssen an der maroden Brücke geprüft werden.

5000 Schrauben müssen an der maroden Brücke geprüft werden.

Foto: Lars Fröhlich

Auf der Brücke ist der Asphalt bereits komplett entfernt. Große Schrauben, die unterhalb des Asphalts lagen, haben die Bauarbeiter bereits kontrolliert. Köpfe und Muttern weisen keine Schäden auf, so dass die Schrauben im Großen und Ganzen auch im neuen Asphalt wieder verschwinden werden.

Insgesamt müssen 5000 Schrauben in der Hochbrücke kontrolliert werden. Abdichtungen und die Fahrbahnen werden komplett erneuert. Geplant ist darüber hinaus, dass zur Straße hin ein neuer Spritzschutz angebracht wird. „Auch das Geländer der Fahrbahn wird erneuert.“ Die Kosten für die Baumaßnahmen sollen laut Baubewacher Guntermann etwa zwei Millionen Euro betragen.

Aufgrund des starken Verkehrs gestalten sich die Bauarbeiten an der Brücke aber äußerst schwierig. Für die Baustellenzeit wird der Verkehr ebenerdig und unter der Brücke hindurch umgeleitet. Teils musste dafür auf engstem Raum eine zusätzliche Abbiegespur eingerichtet werden. Auch die Ampelschaltung im Straßengeflecht am Marientorplatz musste optimiert werden. Zu Spitzenzeiten ist der Verkehr am Nadelöhr Marientor aber überlastet. Über 50.000 Fahrzeuge passieren täglich das Straßengewirr am Marientor. Noch bis zum Ende des Jahres sollen die Sanierungsarbeiten an der Hochbrücke andauern. Dann soll die Brücke in neuer Farbe strahlen.

(ja)
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