Folkwang-Konzert Klavierabend als verspielt-heroischer Bogen

Duisburg · Im „Forum für junge Pianisten“ gastierte mit unglaublicher Spielfreude Georg Kjurdian.

 Georg Kjurdian zeigte sich besonders spielfreudig.

Georg Kjurdian zeigte sich besonders spielfreudig.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ein besonderer Clou der Reihe der Sparkassenkonzerte „Große Klaviermusik“ am Campus Duisburg der Folkwang-Universität der Künste ist die Unterabteilung „Forum für junge Pianist*innen“ (das Gendersterchen ist jetzt offenbar die neue Folkwang-Mehrzahl-Norm), in der fortgeschrittene Studierende und Absolventen auftreten. Jetzt war die Reihe an dem schon recht bekannten Georg Kjurdian (aus der Klasse von Prof. Hisako Kawamura), geboren 1994 in Lettlands Hauptstadt Riga als Sohn eines Armeniers und einer Polin.

Sein Programm schlug einen verblüffenden, teils verspielten und teils heroischen Bogen. Zunächst kamen fünf kürzere Stücke von vier Komponisten, nämlich die beiden Sonaten K (=Kirkpatrick-Verzeichnis der Werke dieses Komponisten) 29 und K 229 - beide in D-Dur - von Domenico Scarlatti, die eher an eine Ballade denken lassende Nocturne c-Moll op. 48 Nr. 1 von Frédéric Chopin, die dreisätzige Sonate B-Dur KV 333 von Wolfgang Amadeus Mozart und der elegante Satz „Triana“ (der Titel bezeichnet ein weniger elegantes Stadtviertel von Sevilla) aus dem Zyklus „Iberia“ von Isaac Albéniz. Der zweite Teil nach der Pause dauerte dann gleichfalls eine gute Dreiviertelstunde, obwohl er nur ein einziges Werk enthielt, nämlich die neun virtuos-bildhaften Études-Tableaux op. 39 von Sergej Rachmaninow.

Georg Kjurdian präsentierte das alles wie immer mit makelloser Spieltechnik. Von der Mozart-Soante an war auch seine Phrasierung nicht mehr allzu großzügig. Da hörte man gerne zu, auch weil dieser Pianist oft eine unglaubliche Spielfreude versprüht und ebenso oft in überraschende Tiefen rührt. Klar, dass da eine passende Zugabe fällig war, es wurde ein Intermezzo von Johannes Brahms.

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