Hospitationsprogramm des Gesundheitsministeriums Ärzte aus Kiew und Lwiw an der Buchholzer Unfallklinik

BUCHHOLZ · Im Rahmen eines Hospitationsprogramm des Bundesgesundheitsministeriums waren jetzt Ärzte aus der Ukraine zu Gast an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) in Buchholz. Ihr besonderes Interesse galt der Versorgung von schwerbrandverletzten Menschen.

 Dmytro Dmytriev und Denys Zhupanov (Mitte), Arne Falk Beierlorzer (links) und Pflegedirektor Oliver Crone (rechts).

Dmytro Dmytriev und Denys Zhupanov (Mitte), Arne Falk Beierlorzer (links) und Pflegedirektor Oliver Crone (rechts).

Foto: BG Klinikum Duisburg

Das BG Klinikum Duisburg hatte vier Wochen lang Besuch aus der Ukraine: Vier Ärzte – drei Anästhesisten und ein Chirurg – aus den Regionen Lwiw und Kiew waren jeweils 14 Tage im Hause, um die medizinischen Schwerpunkte der Unfallklinik kennenzulernen und einiges an Handwerkszeug für den Alltag in der Region mitzunehmen.

„Wir alle sind tief betroffen über den Krieg in der Ukraine und die vielen Schwer- und Schwerstverletzten im Land“, sagte Brigitte Götz-Paul, Geschäftsführerin des BG Klinikums, bei der Begrüßung der Mediziner. Die Ärztinnen und Ärzte dort müssten unter schwierigsten Bedingungen und mit eingeschränkten Mitteln ihre Arbeit verrichten. „Dabei möchten wir sie unterstützen und haben natürlich sehr gerne zugestimmt, als die Anfrage zur Hospitation bei uns eingegangen ist.“

Bei der Zusammenstellung des medizinischen Programms sind die Organisatoren um den Stellvertretenden Ärztlichen Direktor Dr. med. Nikolaus Brinkmann vor allem auf die Wünsche der ukrainischen Gäste – Ivan Ryk, Roman Sarabakha, Dmytro Dmytriev und Denys Zhupanov – eingegangen. „Sie haben unter anderem unseren großen, hochmodernen OP-Bereich kennengelernt, die beiden Schockräume und natürlich die Arbeit auf der Intensivstation“, erklärt Brinkmann.

Großes Interesse zeigten die ukrainischen Mediziner jedoch auch an der Intensivstation für Schwerbrandverletzte der Unfallklinik. Denn vor allem in der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew sind von den Medizinern oft so genannte Explosionstraumata mit großflächigen Verbrennungen und tiefen, ausgedehnten Wunden zu versorgen.

„Die ukrainischen Kollegen haben hier einen Überblick über die Betreuung und das Management von Schwerbrandverletzten erhalten. Sie bekamen aber auch Einblicke und Anregungen für die Deckung von großen Weichteildefekten, wie zum Beispiel freie Lappenplastiken“, sagt Arne Falk Beierlorzer aus der Klinik für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Zentrum für Schwerbrandverletzte. Er hat die ukrainischen Ärzte in der Unfallklinik in großem Umfang mitbetreut und viele organisatorische Probleme für sie geklärt.

Nikolaus Brinkmann war sehr beeindruckt von dem intensiven Austausch mit den ukrainischen Kollegen und ihrem großen Interesse an der Arbeit der Unfallklinik. „Wir wünschen den Ärzten viel Erfolg vor Ort in Kiew und Lwiw. Sollte das Hospitationsprogramm des Bundesgesundheitsministeriums fortgesetzt werden, bieten wir selbstverständlich gerne wieder unsere Unterstützung an“, so der Stellvertretende Ärztliche Direktor.

Das BG Klinikum Duisburg ist damit eine hochspezialisierte Unfallklinik. Die Behandlung steht durch ihren Versorgungsvertrag allen akut verletzten Patienten unabhängig vom Versicherungsträger und der Verletzungsschwere offen. Egal ob leichtere Verletzung im häuslichen Umfeld oder beim Sport bis hin zu Opfern eines schweren Verkehrsunfalles – verunfallte Patienten erhalten im BG Klinikum im Duisburger Süden schnelle und hochkompetente Hilfe.

(RP)
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