Badeunfall im Rhein bei Duisburg Vater und Sohn bleiben auch am Mittwoch verschwunden

Duisburg · Erneut hat sich ein trauriger Badeunfall in der Stadt ereignet. Seit Dienstagabend suchen Polizei und Feuerwehr nach einem Mann und einem neunjährigen Jungen. Ein Angler zog die Mutter mit einem Kescher aus dem Wasser.

 Bis zum späten Abend suchte die Polizei zusammen mit der Feuer nach dem vermissten Mann und seinem Sohn.

Bis zum späten Abend suchte die Polizei zusammen mit der Feuer nach dem vermissten Mann und seinem Sohn.

Foto: Alex Forstreuter

Am Rheinufer im Stadtteil Baerl hat sich am Dienstagabend ein Unglück ereignet. Ein kleiner Junge wird beim Spielen von der Strömung unter Wasser gezogen, der Vater versucht ihm zu helfen und wird selbst mitgerissen. Noch immer werden die beiden vermisst. Zwischenzeitlich hatte die Wasserschutzpolizei die Suche abgebrochen.

„Es gibt kaum noch Hoffnung, Vater und Sohn lebend zu finden“, sagt ein Polizeisprecher. Laut Feuerwehr handelt es sich bei den Vermissten um einen Neunjährigen und seinen 64-jährigen Vater. Sie waren gegen 18.50 Uhr auf Höhe der Woltershofer Straße in der Nähe der Nato-Rampe vermisst gemeldet worden.

Nach ersten Informationen war auch die Mutter bei dem Vorfall dabei. Die Frau, die ebenfalls ins Wasser ging, um ihrem Sohn zu helfen, konnte Polizeiangaben zufolge von einem Angler gerettet werden. Er hatte die Hilferufe mitbekommen und konnte die 33-Jährige mit einem Kescher an Land ziehen. Offenbar war sie so nah am Ufer, dass er dazu nicht selber ins Wasser gehen musste. Vater und Sohn verschwanden in der Strömung des Rheins.

Die Polizei hat die Suche nach den beiden am Mittwoch in den Morgenstunden wieder aufgenommen. Die Wasserschutzpolizei sucht den Uferbereich des Rheins ab, auch die Beamten in Wesel und den Niederlanden wurden nach Angaben der Polizei schnell informiert, dass in Duisburg zwei Menschen vermisst werden. Zwei Boote der Wasserschutzpolizei waren noch am Mittwoch auf dem Rhein unterwegs.

 Auch mit Booten waren die Helfer im Einsatz.

Auch mit Booten waren die Helfer im Einsatz.

Foto: Alex Forstreuter

Auch die Feuerwehr hat den Rhein bereits am Dienstagabend mit einem Großaufgebot abgesucht. Die Suche wurde bei Einbruch der Dunkelheit abgebrochen. Zuvor waren eine Taucherstaffel, mehrere Hubschrauber, Boote und eine Jetski-Einheit der Feuerwehr Wesel am Einsatz beteiligt.

Die am Ufer angetroffene Mutter der Familie wurde laut Feuerwehr zunächst von einem Rettungsdienst und dann von einem Notfallseelsorger betreut. „Wir stehen in Kontakt mit ihr“, sagt ein Polizeisprecher.

In Duisburg ist es schon häufiger zu gefährlichen Situationen durch unerlaubtes Baden und Schwimmen im Rhein und in Seen gekommen. Trauriger Tiefpunkt war im Juni 2021, als drei Mädchen am Alsumer Steig in den Rhein gingen und ertranken. „Das Baden und Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich“, warnt die Stadt deshalb aktuell – und das auf ihrer Homepage in mehreren Sprachen. Auch am Flussufer wurden schon in der Vergangenheit entsprechende Warnschilder aufgestellt.

Zu Badeunfällen kam es auch in diesem Jahr. Im Juli zogen Polizisten eine 21 Jahre alte Frau aus dem Masurensee und reanimierten sie. Wenig später ertrank ein Mann im Masurensee, nachdem er von einer Luftmatratze ins Wasser rutschte.

Auch die Polizei rät, bei hohen Temperaturen lieber im Freibad oder in gesicherten Seen zu schwimmen. „Wir warnen immer wieder davor, im Rhein zu baden“, sagt ein Sprecher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort