Verkehr Laster sorgen noch immer für Ärger

Wersten · Eine neue Baumaßnahme kann die verbotene Durchfahrt durch die Benninghauser Straße bisher nicht verhindern.

 Die Anwohner Rainer  und Ulrike Balmes sowie Erich Dreher (v.l.) sind nicht zufrieden mit der Lösung, die die Stadt präsentiert hat.

Die Anwohner Rainer  und Ulrike Balmes sowie Erich Dreher (v.l.) sind nicht zufrieden mit der Lösung, die die Stadt präsentiert hat.

Foto: RP/Dominik Schneider

Wer mit dem Auto vom Werstener Feld in die ruhige Nebenstraße Benninghauser Straße abbiegen will, muss seit kurzer Zeit etwas weiter ausholen. Die Stadt hat auf der nördlichen Seite nämlich den Fußgängerweg deutlich verbreitert, um die Einfahrt zu verengen. Denn bereits seit Monaten beklagen Anwohner der Benninghauser Straße sowie der parallel verlaufenden Opladener- und Werstener Friedhofsstraße, dass immer wieder Lastwagen unerlaubter Weise in die schmalen Wege abbiegen, um zum dahinter liegenden Industriegelände zu gelangen, auf dem unter anderem die Firma Henkel ansässig ist.

Rainer Balmes wohnt in der Benninghauser Straße und beobachtet mehrmals täglich, wie Laster an seinem Haus vorbeifahren – geändert hat sich daran nichts, seit die Stadt die Bauarbeiten am Bürgersteig abgeschlossen hat. „Nach wie vor, vier bis fünf große Laster am Tag“, schätzt der 62-Jährige. Dabei sollten die Arbeiten am Fußgängerweg an der Einmündung gerade dafür sorgen, dass die Lastwagen nicht mehr in die Seitenstraße einbiegen können. Die Zufahrt ist nämlich für die Laster verboten. „Es gibt zwar ein Schild „Lieferverkehr frei“, das bezieht sich aber auf Lieferungen für die Anwohner“, erklärt Balmes. Die LKW für das Industriegebiet dürfen die Benninghauser Straße, die Opladener- und die Werstener Friedhofsstraße nicht befahren – denn diese sind für große Laster ungeeignet.

Mehrmals wurden bereits parkende Autos, Straßenschilder und Bordsteine beschädigt. Die Anwohner schätzen, dass dadurch insgesamt ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstanden sei. „Bei uns hat auch schon ein LKW-Fahrer geläutet und uns gebeten, unser Auto umzuparken, damit er durchkommt“, erzählt Balmes. Außerdem komme es häufig vor, so wissen Rainer Balmes und seine Frau Ulrike zu berichten, dass die Wagen am Ende der Durchfahrtsstraße die Kurve in den noch schmaleren Kärntner Weg nicht kriegen und sich festfahren.

Die drei schmalen Straßen werden hauptsächlich von Lastern genutzt, wenn diese die Ausfahrt auf der A46 zum Henkelwerk verpasst haben und dann durch Wersten geleitet werden. „Eine andere Möglichkeit gibt es für sie nicht, und sie stehen natürlich unter Zeitdruck“, sagt Erich Dreher, der in der Werstener Friedhofsstraße wohnt und dasselbe zu berichten hat wie das Ehepaar Balmes. 30 Euro, so erzählt Dreher, kostet die verbotene Durchfahrt, allerdings haben weder Polizei noch Ordnungsamt die personellen Möglichkeiten, hier effektiv zu kontrollieren. „Wir hatten wirklich gehofft, dass die Stadt eine zufriedenstellende Lösung findet“, sagt Ulrike Balmes. Die getroffenen Maßnahmen, für die die Stadt 50.000 Euro angesetzt hatte, seien aber nicht ausreichend. „Vielleicht hätte man auf der anderen Seite den Bürgersteig erweitern und die Einfahrt mehr verkleinern müssen“, überlegt das Ehepaar Balmes. Gemeinsam mit anderen Anwohnern hatten sie der Stadt bereits mehrere Lösungsvorschläge unterbreitet, etwa ein Tor zur Höhenbeschränkung für die Einfahrt. Diese Vorschläge wurden jedoch abgelehnt.

Die Kommunikation mit der Politik verlaufe schleppend, behauptet Rainer Balmes. Er ist zwar dankbar, dass die Politik auf die Bürgerwünsche reagiert hat, mit dem Ergebnis jedoch nicht zufrieden. Daher will er sich gemeinsam mit seinen Nachbarn erneut bei den zuständigen Stellen melden, um eine Lösung des Laster-Problems zu erreichen.

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