Werstenrallye Kinder entdecken die Notinseln

Wersten · Mehr als 100 Mädchen und Jungen aus Kitas und Grundschulen beteiligten sich an einer Rallye der Händler.

 Bei den verschiedenen Stationen der Werstenrallye mussten die Kinder spielerische Aufgaben lösen.

Bei den verschiedenen Stationen der Werstenrallye mussten die Kinder spielerische Aufgaben lösen.

Foto: Anne Orthen (ort)

Die kleine Mathilda weiß, dass „Notinseln“ in ihrem Stadtteil nichts mit einer Rettung auf dem Rhein zu tun haben. „Man kann dahin gehen, wenn man sich verletzt hat oder seine Mama nicht findet“, erklärt die Sechsjährige gut informiert. Das Projekt „Notinseln“ besteht seit zehn Jahren, zahlreiche Geschäfte in Wersten haben den Aufkleber gut sichtbar als Hinweis im Fenster oder an der Tür. Ein Zeichen dafür, dass Kinder, die in Not geraten, hier Hilfe finden. „Wir haben das damals von der Werbegemeinschaft initiiert, die Grundidee kommt aus Süddeutschland“, erklärt Michael Makoschey, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Wersten.

Seitdem geht es einmal im Jahr darum, den Kindern diese Hilfe bewusster und die Notfallinseln bekannt zu machen Was eignet sich dazu besser, als eine Wersten-Rallye? „Wir wollten das spielerisch gestalten und in allen Geschäften, die an der Aktion beteiligt sind, werden Spiele angeboten“, sagt Makoschey. Los geht’s bei der Provinzial Versicherung, denn „hier muss man sich als Kind erst einmal hinein trauen“, sagt Martina Schäfer. So ein riesiges Gebäude kann schon einschüchternd sein. Schwellenangst nehmen ist eine grundsätzliche Idee der Wersten-Rallye. Und das klappt am besten mit Spielen.

Vor dem Provinzial-Gebäude ist eine kleine Spielstrecke aufgebaut, ehrenamtliche Mitarbeiter zeigen den Kleinen, wie es funktioniert. An der Pforte des Versicherungsunternehmens könnten Kinder 24 Stunden rund um die Uhr Hilfe finden, selbst an Sonn- und Feiertagen. „Das ist eine tolle Sache, irgendwann kann es schon passieren, dass sie sich unsicher fühlen“, meint Natalie Ilbertz. Ihren beiden Töchter Nela (5) und Marja (7) will sie die „Notinseln“ selbst noch einmal zeigen und sie ihnen erklären. „Hier sind auch die Eltern gefordert“, sagt die Werstenerin.

Anhand einer „Schatzkarte“ erobern sich die Kinder die „Notinseln“ ihres Stadtteils. Dort wird nicht nur gespielt, sondern auch geübt. Wie bei vielen Kinderaktionen haben die Schminkprofis Masken gestaltet, mit täuschend echten Verletzungen. Am Eingang der „Notinsel-Geschäfte“ bekommen die „Schatzsucher“ mithilfe eines Comics ihre Aufgabe. „Zu uns kam ein Kind mit klaffender Wunde und sagte breit lachend ‚ich bin hingefallen“, amüsiert sich Dagmar Westphal von Werstenbuch. „Wir haben reichlich Notfälle von der Prügelei, dem Hundebiss und dem verpassten Bus bis hin zum verlorenen Handy“, beschreibt sei weitere fiktive Katastrophen. Sie und ihre Mitarbeiter sind gefordert, zu trösten, zuzuhören, und Hilfe anbieten. Rund 100 Kinder aus Werstener Grundschulen und Kitas nahmen an der Aktion teil, dazu circa 12 Geschäfte. Rund 30 bieten sich jedoch inzwischen als „Notinsel“ an.

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