Wersten Kleine Gespenster singen Musical
Wersten · Im gut besuchten Stephanus-Haus präsentierte der Kinderchor der evangelischen Gemeinde ein unterhaltsames Konzert.
. „Um Mitternacht ist Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ singen 30 Jungen und Mädchen der evangelischen Kirchengemeinde. Die Mitglieder aus drei Chorgruppen haben verschiedene Rollen bekannter Gruselfiguren übernommen. Zwar durchflutet ein Sonnenstrahl den bestens gefüllten Saal des Stephanus-Hauses an der Wiesdorfer Straße, doch der kann selbst den lichtscheuen Grafen Dracula nicht abschrecken. Es sind wohl bekannte Grusel-Charaktere, neben Graf Dracula auch die kleine Hexe sowie Rübezahl, die gemeinsam mit zahlreichen Gespenstern der Einladung von Schlossherr Karl von Radau gefolgt sind. Anlass ist das gemeinsame traditionelle Krachmachen mit der Absicht nachhaltig Schrecken zu verbreiten.
Kantor Markus Maczewski hatte das „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“-Grusical von Komponist Peter Schindler, der die Texte gemeinsam mit Christoph Mohr geschrieben hat, mit den Chorkindern der Gemeinde, alle zwischen acht und elf Jahre alt, einstudiert und bei der Aufführung auch das Dirigat übernommen. Musikalisch begleitet wurde er am Klavier von seiner Frau Susanne Ankener-Maczewski und seinem Bruder Alexander Maczewski am Schlagzeug.
„Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht hier mitzumachen, nie war es langweilig“, sagt Gespenst Tizia. Kurz vor dem Auftritt gibt die Achtjährige zu, doch ein bisschen nervös zu sein. Ein wenig Lampenfieber verspürt auch Ida, die ebenfalls ein Gespenst spielt. Sie möchte nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre 92-jährige Oma, die extra zur Aufführung gekommen ist, ein bisschen stolz machen. „Ich fand es einfach toll, mit einer Gruppe zusammen zu singen, ich singe zwar auch allein, aber das Gefühl in der Gruppe ist auch sehr cool“, erklärt sehr selbstbewusst der elfjährige Ben, der die Rolle des Grafen Dracula übernommen hat.
Latin-Rhythmen verbreiten zunächst eine entspannte Atmosphäre auf Schloss Eulenstein, doch der Schein trügt. Der Erzähler berichtet von einer sich plötzlich öffnenden Küchenwand und mit „Hokus Pokus Mitternacht“ beginnt die bei Gespenstern beliebte Gruselstunde. Zunächst überreicht Rübezahl dem Flaschengeist zum Geburtstag eine neue Flasche, in der sich der 1000-jährige Senior gemütlich ausstrecken kann. Dann überzeugen die vier Hexen mit einer bahnbrechenden Erfindung. Ihre neuartige Krach- und Geräuschmaschine macht zwar die Grusel-Spezialisten arbeitslos, sie wird dennoch begeistert gefeiert, allen voran von Schlossherr Karl von Radau.
Allerdings weckt die Grusel-Innovation auch das Interesse von Fritz Rabatz von Ach und Krach, der eigentlich aus dem Grusel-Club ausgeschlossen ist. Er will die Krach-Rappel-Peng-Maschine haben, ansonsten droht der Hersteller diverser Zauber-Utensilien mit empfindlichen Konsequenzen, unter anderem mit einem Liefer-Boykott. Die anfängliche Konfrontation gelangt jedoch zu einem für beide Seiten akzeptablen Kompromiss, soweit die pädagogische Botschaft.
Begeisterten Applaus des Publikums gibt es für das spiel- und sangesfreudige Ensemble sowie für die einfühlsame Regie von Markus Maczewski.