Projekt des Tierschutzvereins Auf dem Tierschutzhof ist noch viel zu tun

Hellerhof · Eigentlich sollten in diesen Wochen die ersten Schulklassen den Hof besuchen. Nicht nur wegen Corona haben sich die Arbeiten verzögert.

 Natascha Karvang (r.) und ihre Kollegin Yvonne Rieser bemühen sich, den Hof für die Schulkassen und Tiere vorzubereiten. Die Eröffnung ist inzwischen für das Frühjahr 2021 geplant.

Natascha Karvang (r.) und ihre Kollegin Yvonne Rieser bemühen sich, den Hof für die Schulkassen und Tiere vorzubereiten. Die Eröffnung ist inzwischen für das Frühjahr 2021 geplant.

Foto: RP/Dominik Schneider

„Bald geht es los“ steht auf einem Plakat am Eingang zum Tierschutzhof an der Frankfurter Straße in Hellerhof. Eine gezeichnete Taube mit Brille und Ranzen wirbt für das Projekte Tina (Tier- und Naturschutz) macht Schule des Düsseldorfer Tierschutzbundes. Der Tierschutzhof ist Teil dieses Konzepts und soll Kinder aus ganz Düsseldorf für den Umgang mit der Umwelt sensibilisieren.

Eigentlich sollten in diesem Sommer die ersten Klassen das Gelände erkunden, den Gemüsegarten pflegen und im Teich Frösche und Lurche beobachten. Doch daraus wird nichts, der Hof gleicht noch einer Baustelle, viele Stationen sind nur im Ansatz zu erkennen. „Ich rechne inzwischen damit, die Eröffnung erst im Frühjahr zu feiern“, sagt Natascha Karvang, Projektleiterin von Tina macht Schule.

Die Corona-Pandemie hat den Fortschritt auf dem Hof verzögert, da weniger Arbeiter auf der Baustelle tätig sein sollten. Doch auch andere Faktoren sind für die Verzögerung verantwortlich, sie liegen vor allem in der Substanz des alten Gemäuers, in welches der Tierschutzhof einzieht. „Im Inneren war viel vermodert, wir haben Pilze im Holz gefunden und einen alten, offenbar verbrannten Tragbalken. Das hätte sogar gefährlich werden können“, sagt Karvang. Sie vermutet im Nachhinein, dass es einfacher und günstiger gewesen wäre, die Gebäude, die vor über einem Jahrhundert zu einer Schäferei gehört haben, abzureißen und an selber Stelle neu zu bauen.

Zum Glück hat die ehemalige Besitzerin, die den Hof an den Tierschutzverein verschenkt hat, zusätzlich anderthalb Millionen Euro zur Restaurierung beigesteuert. Allerdings sind auch Bedingungen an diese Spende geknüpft. So dürfen die bisherigen Bewohner auf dem Hof verbleiben, außerdem wird ein Teil des Hauptgebäudes zum Heim für 30 unvermittelbare Katzen aus dem Düsseldorfer Tierheim ausgebaut. „Die Spenderin liebt Katzen, und hier entsteht ein regelrechtes Katzenparadies“, sagt Natascha Karvang und blickt in die zwei Etagen des zukünftigen Katzenhauses. Dort sieht es noch recht leer aus, aber in einem knappen Monat sollen die Tiere einziehen.

Außer den Katzen wird es auch Hühner geben und einen Teich für Amphibien. Bereits eingezogen sind drei Ponys, drei Ziegen, fünf Schafe sowie das alte Zirkuspferd Tiki Tomba. Alle Tiere wurden aus schlechter Haltung gerettet und dürfen auf dem Hof ihr Leben verbringen.

Der pädagogische Aspekt ist wichtig, es gibt bereits ein Klassenzimmer und eine Küche, in der Früchte aus dem eigenen Obstgarten eingekocht werden können. „Wir gehen in die Schulen und es wird Exkursionen und AGs auf dem Hof geben“, so Biologin Karvang.

Aber auch der Tierschutz ist der Projektleiterin wichtig. „Wir sind kein Streichelzoo, wir wollen es den Tieren hier nicht zumuten, täglich mit Kindern in Kontakt zu sein.“ Daher werden auch die Besuche der Schulklassen beschränkt. Die Nachfrage hingegen sei groß.

 Hund Aaron bewacht den Hellerhofer Tierschutzhof.

Hund Aaron bewacht den Hellerhofer Tierschutzhof.

Foto: RP/Dominik Schneider
 Das Katzenhaus im Hauptgebäude soll die Heimat von 30 nicht vermittelbaren Katzen aus dem Tierheim werden. Dies war eine Bedingung der Schenkung.

Das Katzenhaus im Hauptgebäude soll die Heimat von 30 nicht vermittelbaren Katzen aus dem Tierheim werden. Dies war eine Bedingung der Schenkung.

Foto: RP/Dominik Schneider
 An dieser Stelle soll ein Teich entstehen, in dem Frösche und andere Amphibien ein Zuhause finden können.

An dieser Stelle soll ein Teich entstehen, in dem Frösche und andere Amphibien ein Zuhause finden können.

Foto: RP/Dominik Schneider

Kindern und Tieren gerecht zu werden, vor dieser Aufgabe steht die 31-Jährge mit ihrem Team. Sie zeigt auf den Hof. „Dorthin kommt der Hühnerstall, da hinten, weg von den Stallungen, ein Sandplatz zum Spielen. Drüben entsteht der Obstgarten, und dieses Gelände lassen wird wild.“ Die Pläne sind da, die Umsetzung zieht sich dahin. „Aber wenn wir im Frühjahr eröffnen, ist hier sowieso alles schöner und bunter“, sagt Natascha Karvang voller Vorfreude auf das, was in Hellerhof entsteht.

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