Umweltschutz in Düsseldorf Freiwillige sammeln am Pillebach eine Tonne Müll

Düsseldorf · Das Projekt „Plastic Extinction“ hatte zur Aufräumaktion im Quellenbusch in Düsseldorf gerufen. Mehr als 50 Menschen, darunter einige Anwohner, kamen und halfen mit.

 Mehr als 50 Menschen, darunter viele Anwohner des Quellenbuschs, kamen zu der Aufräumaktion am Sonntag.

Mehr als 50 Menschen, darunter viele Anwohner des Quellenbuschs, kamen zu der Aufräumaktion am Sonntag.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Was zu viel ist, ist zu viel: Das dachten sich Jenny und Ricarda Redeker. Sie wohnen mit Blick auf den Pillebach im Quellenbusch und können immer wieder sehen, wie Menschen teils mit Lieferwagen anfahren, um ihren Müll illegal zu entsorgen. „Sie halten, laden manchmal Waschmaschinen und Fernseher aus und verschwinden wieder“, sagt Ricarda Redeker und ärgert sich. Kurzerhand gründeten die beiden Frauen das Projekt „Plastic Extinction“ und räumten immer mal wieder den Unrat am Pillebach weg.

Doch irgendwann war es zu viel, ohne Hilfe kam das Duo nicht mehr weiter. Die beiden wollten auf die Hilfe von erfahrenen Müllsammlern zurückgreifen. Schnell war der Kontakt zu Victoria Blocksdorfs „BlocksBlocks Clean Up“ hergestellt und ebenso schnell war die erste größere Müllsammel-Aktion organisiert. Die gemeinnützige Organisation veranstaltet einmal im Monat mit vielen Freiwilligen eine Aufräum-Aktion in Düsseldorf.

So kamen am Sonntag mehr als 50 Menschen am Pillebach zusammen und rückten dem Unrat zu Leibe. „Dass wir so viele werden, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt Blocksdorf. „Aber dass es nötig ist, sieht man schon in den ersten fünf Minuten.“

So waren die ersten großen Müllsäcke schnell mit Dingen gefüllt, die in der Natur nichts zu suchen haben. Auch Quellenbusch-Bewohner Mattes Baatz kam zum Helfen. „Wir wohnen seit vier Jahren hier und nutzen den Pillebach besonders im Sommer, um mit den Kindern zu spielen. Das Vergnügen wird aber durch den Dreck und viel Hundemüll stark gedämpft“, sagt Baatz. „Da haben wir uns gedacht, es ist eine gute Sache mal vor der eigenen Haustüre aufzuräumen.“ Auch Sohn Liam war mit dabei und brachte seinen eigenen Greifer aus der Spielzeugkiste mit.

Vom Set Gartenmöbel aus Plastik über jede Menge Flaschen, die vorwiegend auf dem Kinderspielplatz lagen, bis hin zu Eisenstangen war jede Menge Unrat dabei. „Wir vermuteten schon, dass wir einige Nachwehen des Sommerhochwassers finden. Da lag noch vieles im Gebüsch. Das sind Sachen, die nicht absichtlich in die Natur geworfen wurden“, sagt Blocksdorf. „Aber die Dinge, von denen man weiß, dass sie absichtlich in die Natur geworfen werden, die frustrieren.“

Insgesamt kamen gut eine Tonne Müll zusammen. Die „Highlights“ waren zwei Toiletten, ein Maxicosi, eine Autotür und Reifen mit Felgen. So war die erste gemeinsame Clean up-Aktion ein voller Erfolg. Das Pillebach-Ufer ist auf gut zwei Kilometern sauberer – und die Quellenbuscher passen demnächst wohl besser auf die Uferböschungen auf. Auch der Kontakt zwischen den Umweltprojekten wird weiter bestehen.

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