Bürgeraktion S-Bahnhof Eller Süd besser bewertet, aber nicht gut

Eller · Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat viel in die Gestaltung des Haltepunkts Eller-Süd investiert. Ein kunstvolles Graffito erfreut die Reisenden. Trotzdem fiel die jüngste Bewertung anders aus als erwartet.

 Das Künstlerduo Tubuku hat dein Einkang und die Wände des Bahnhofs mit Graffiti. Die Elleraner Motive sind noch im guten Zustand.

Das Künstlerduo Tubuku hat dein Einkang und die Wände des Bahnhofs mit Graffiti. Die Elleraner Motive sind noch im guten Zustand.

Foto: nika

Viel Arbeit, Investitionen von einer fünfstelligen Euro-Summe und sicher auch eine gute Portion Nerven waren nötig, aber Ende August 2020 war das Werk vollbracht: das Künstlerduo Tubuku hat die Wände vom S-Bahnhof Eller-Süd mit Graffitimotiven verschönert. Das Werk war dringend erforderlich, denn zuvor boten die Wände einen tristen Anblick. Entsprechend mager war die Bewertung vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Es fehlte Farbe. Nun gibt es eine Beurteilung vom VRR, der dem Verkehrshaltepunkt ein „Zufriedenstellend“ gab. Zwar besser als zuvor, aber auch nicht überragend.

Jürgen Hagendorn von der Werbegemeinschaft Eller ist dennoch nicht enttäuscht. „Wir freuen uns über den viel schöneren Bahnhof, der Fortschritt ist für uns enorm“, sagt er gelassen. Denn obwohl die Motive seit nun fast schon sieben Monaten fertig sind, hat sie noch niemand verschandelt. „Kollegen von mir fahren jede Woche hin und kontrollieren“, sagt Hagendorn. Kleine Malereien gebe es mal, nicht alles müsse abgeschrubbt werden, weil sich manches in die großen Bilder einfügt. „Da sind wir nicht strenger als nötig.“ Dass die Graffiti mit einen besonderen Lack geschützt sind, mache die Reinigung leicht, wenn sie mal nötig ist.

Bemängelt am Zustand des Bahnhofs werden bauliche Schäden, defekte Wetterschutzmöglichkeiten und ein recht hohes Maß an Verschmutzungen, teil der VRR mit. „Es kommt leider vor, dass mal ein Randalierer einen Mülleimer abtritt, so dass der Abfall herumliegt“, sagt Hagendorn. Der Zustand der Fahrgastinformationskästen und die Barrierefreiheit seien aber „hervorragend“, heißt es weiter, so dass das Gesamturteil eben „Zufriedenstellend“ lautet.

„Es ist ein alter Bahnhof, und er gehört wegen seiner Lage nun mal nicht zu den Aushängeschildern von Düsseldorf“, sagt Hagendorn. Wie etwa der Hauptbahnhof und die beiden Bahnhöfe am Flughafen – alle haben den Stempel „Ausgezeichnet“ bekommen. „Da achten die Betreibenden aufmerksam auf den guten Standard.“

Der aktuelle Stationsbericht der VRR hat aber auch die richtig miesen S-Bahnhöfe im Visier. „Nicht tolerierbar“ heißt es nämlich über die Bahnhöfe „Volksgarten“ und „Oberbilk“. Verschmutzungen, bauliche Schäden, defekte Anzeigetafeln und eine mangelhafte Barrierefreiheit stehen auf der Kritikliste. „Alle Bahnhöfe werden regelmäßig gereinigt“, sagt die Bahn. Defekte würden stets schnellstmöglich repariert. Und für den S-Bahnhof Oberbilk sei eine Modernisierung geplant.

Noch bis Sommer vergangenen Jahres sah es für den S-Bahnhof Eller-Süd ebenfalls nicht gut aus. Dass die Bewertung für die Station wegen der neuen Graffiti nun besser geworden ist, freut Hagendorn. „Der Bahnhof Eller-Süd ist trotz jetzt einiger zu verbessernden Punkte ein schönere Anreisepunkt für alle, die in unseren Stadtteil kommen.“ Er habe mal beobachtet, dass ein Elleraner Bürger einem Gast stolz die Bilder zeigte und ähnlich wie einer Kunstgalerie erklärte, was die Motive darstellen – zum Beispiel die Kirche St. Gertrud und das Schloss Eller. „Die Meinung der Menschen ist uns wichtiger als ein Zeugnis der VRR“, sagt er. „Hauptsache, den Bürgern gefällt es.“

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