Derendorf Ghana trifft auf Kolumbien in Derendorf

Derendorf · An der Barbarastraße feierte die katholische Kirche mit Nachbarn ein internationales Pfingstfest.

Die ghanaische Tanzgruppe war eines der Highlights beim internationalen Pfingstfest in Derendorf.

Die ghanaische Tanzgruppe war eines der Highlights beim internationalen Pfingstfest in Derendorf.

Foto: hans-jürgen bauer

Es gibt wohl kaum ein besseres Bild für ein multikulturelles Miteinander: Ein Düsseldorfer mit Wurzeln in Kamerun singt in fast akzentfreiem Italienisch 'O sole mio'. "Als mich die italienische Gemeinde gefragt hat, ob ich das Lied übernehmen will, habe ich mich riesig darüber gefreut", erzählt der Sänger Lionel Tumchou freudestrahlend. Unmittelbar nach seinem Auftritt trauen sich am Sonntag in Derendorf auch einige der anwesenden Pfarrer an das KaraokeMikrofon. Die unterhaltsame Vorstellung ist Teil des Pfingstfestes, das die Katholische Kirche Derendorf Pempelfort am Pfingstsonntag veranstaltet. Auf der abgesperrten Barbarastraße können die Besucher eine kleine Weltreise unternehmen und das vor allem in kulinarischer Hinsicht.

Bunt geflaggte Essensstände säumen den Bürgersteig und bieten traditionelle Gerichte aus unterschiedlichen Ländern an. "Insgesamt halten zehn Gemeinden aus aller Welt bei uns in der Kirche ihren Gottesdienst", berichtet Pfarrer Heribert Dölle. "Das gemeinsame Fest an Pfingsten ist mittlerweile schon zur Tradition geworden. Wegen der Ferien hatten wir dieses Mal aber etwas Sorge, dass nicht viele Besucher kommen." Eine Angst, die sich als unbegründet herausstellt: Vor der Bühne und um die Stände herum ist es schwer, noch einen Platz zu bekommen. Neugierig stehen die Besucher vor Platten und Tabletts mit Leckereien aus Ländern wie der Ukraine, Frankreich oder den Philippinen. "Die Auswahl ist wirklich groß, aber auf das ghanaische Essen war ich am meisten gespannt", erzählt Gisela Brusis. Die Kölnerin sitzt mit einem Teller gebratener Kochbanane und Yams, einer afrikanischen Kartoffelart, an einem der voll besetzen Tische. Auf der Bühne neben ihr wird ein abwechslungsreiches Programm gezeigt, dass dem kulinarischen Angebot in nichts nachsteht.

Ein indischer Chor tritt auf, ein kolumbianischer Folkloretanz wird gezeigt. "In meinem Kurs sind Kinder aus ganz Lateinamerika, der Türkei, den Niederlanden, Kenia und Deutschland", erzählt Martha Sierra Salas. Ihre Gruppe aus vier bis 14-jährigen Mädchen zeigt eine durchdachte Choreografie in traditioneller Kleidung. Die Zuschauer sind begeistert: "Ich finde es wirklich großartig hier", berichtet Nicole Staiger, die mit ihrem amerikanischen Mann beim Fest ist. "Es ist sehr wichtig, dass Nationen zusammenkommen und nicht nur nebeneinander leben."

(RP)
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