AGB fordert Oberbürgermeister Thomas Geisel zum Handeln auf Mehr Baustelle als angekündigt

Die Netzgesellschaft hat beide Seiten der Benrather Fußgängerzone aufgerissen. Die AGB hat Mittwoch einen Termin bei OB Geisel.

 Anders als vereinbart ist die Fußgängerzone zwischen Marktplatz und Heubesstraße doch auf beiden Seiten aufgerissen. Für die Kunden bleibt nun in der Mitte wenig Platz. Auch vor der Kirche ist Baustelle.

Anders als vereinbart ist die Fußgängerzone zwischen Marktplatz und Heubesstraße doch auf beiden Seiten aufgerissen. Für die Kunden bleibt nun in der Mitte wenig Platz. Auch vor der Kirche ist Baustelle.

Foto: Andrea Röhrig

Das boomende Onlinegeschäft macht es dem stationären Handel immer schwerer. Natürlich kann die öffentliche Hand den leidenden Geschäftsleuten nicht direkt finanziell unter die Arme greifen, aber sie kann die Rahmenbedingungen verbessern. Genau das fordert der Benrather Händlerzusammenschluss, die Aktionsgemeinschaft Benrath (AGB), von Oberbürgermeister Thomas Geisel. Vor sechs Wochen besuchte dieser auf Einladung die AGB-Vorsitzende Melina Schwanke und ihre Stellvertreterin Inge Nitschke, die ihm einen zehn Punkte umfassenden Wunschkatalog (www.benrath.com) übergaben. Ihre zentrale Forderung: „Benrath muss Chefsache werden!“. Denn die hiesige Einkaufsmeile gehört (noch) zu den Top drei der meistfrequentierten Einkaufszonen in den Stadtteilen.

Am Mittwoch sind Schwanke und Nitschke ins Rathaus eingeladen; dort sollen ihnen erste Vorschläge der Stadt unterbreitet werden, wie der Einkaufsstandort aufgewertet werden kann. Unter anderem wird in dem AGB-Papier ein Architektenwettbewerb für den Marktplatz, eine attraktivere Anbindung der Paulsmühle ans Dorf und mehr Grün für die Fußgängerzone gefordert.

 Durch die Baustellensituation sind die Marktstände enger zueinander gerückt. Das finden Kunden sogar gut.

Durch die Baustellensituation sind die Marktstände enger zueinander gerückt. Das finden Kunden sogar gut.

Foto: Andrea Röhrig

Ein Umsatzkiller ist derzeit die Baustelle der Stadtwerke-Tochter Netzgesellschaft: von der Heubesstraße bis zum Marktplatz ist die Einkaufsstraße aufgerissen. „Einige Händler klagen über Umsatzeinbußen“, berichtet Schwanke. In der Hauptstraße sind, anders als bei einer Info-Veranstaltung der Netzgesellschaft zugesagt, auf beiden Seiten die Fußgängerzone aufgerissen. Während Melina Schwanke mit ihrer Kritik noch recht moderat bleibt: „Wenn es Beschwerden gab, wie, dass ein Geschäft nicht richtig zugänglich ist, dann hat die Netzgesellschaft schnell gehandelt“, findet ihre Stellvertreterin deutlichere Worte. Inge Nitschke ist sauer auf die Netzgesellschaft: Vor allem vor dem Hintergrund, dass ja die AGB-Spitze im Vorfeld für Verständnis bei den Gewerbetreibenden für die Baumaßnahme geworben hatte. In Absprache mit der AGB hatte sich die Netzgesellschaft bereit erklärt, die Arbeiten in zwei Teilschritten zu erledigen. Dadurch kann der verkaufsoffene Sonntag zum Maimarkt am 10. Mai überhaupt erst stattfinden. Eines steht nach einer AGB-Versammlung fest: Die Veranstaltung Roter Teppich, die für Samstag, 28. März, terminiert war, fällt wegen der Bauarbeiten aus. „Vor Ort ist entschieden worden, dass wir doch beide Seiten gleichzeitig aufreißen, damit wir die Fertigstellung vor dem Maimarkt garantieren können“, sagt Heidrun Leinenbach von den Stadtwerken. Sie weist darauf hin, dass bis Mitte März bis auf vier Kopflöcher die Baustelle auf der Hauptstraße weg sei.

 Fast nahtloser Übergang: Aus Schuhhaus Palm in der Fußgängerzone wird bald Schuhhaus Kocken.

Fast nahtloser Übergang: Aus Schuhhaus Palm in der Fußgängerzone wird bald Schuhhaus Kocken.

Foto: Andrea Röhrig

Auch der Marktplatz ist an beiden Enden aufgerissen. Das führte Freitag dazu, dass die Händler enger zusammengerückt sind. Ein Anblick, dem Schwanke auch Positives abgewinnen kann: „Das sieht jetzt mehr nach Markt aus.“ Sie kann sich vorstellen, den Platz zur Sistenichstraße mit mehr Grün abzugliedern.

Worauf der Oberbürgermeister keinen Einfluss hat, ist die Wiedervermietung von Geschäften. Da kann Schwanke Positives vermelden. In die ehemalige Boutique von Barbara Broch an der Görresstraße zieht ein Geschäft mit Haushaltswaren. Das Schuhaus Palm an der Hauptstraße wird von dem Anbieter Kocken aus dem gleichen Segment in Kürze wieder eröffnet. Aus dem Rathaus-Viertel zieht „Million Watches“ in das Eckhaus Börchemstraße gegenüber der Polizei.

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