Henkel-Stutenpreis Flamingo Girl gewinnt Geister-Galopprennen in Grafenberg

Düsseldorf · Wegen der Corona-Krise muss auch der Henkel-Stutenpreis erstmals in seiner langen Geschichte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Es gibt einen Favoritensieg – und zu den nächsten Renntagen sollen die Pferdebesitzer wieder kommen dürfen.

 Leere Ränge auch auf der Tribüne der Galopprennbahn in Grafenberg: Der Henkel-Stutenpreis war ein Geisterrennen.

Leere Ränge auch auf der Tribüne der Galopprennbahn in Grafenberg: Der Henkel-Stutenpreis war ein Geisterrennen.

Foto: Horstmüller/HORSTMUELLER GmbH

Terminkollisionen mit der Fußball-Bundesliga sind für den Düsseldorfer Reiter- und Rennverein in der Regel wenig erfreulich. Wenn die Fortuna ein Heimspiel hat und gleichzeitig in Grafenberg galoppiert wird, dann nimmt auch so mancher Pferdefreund lieber den Weg zur Arena. Am Samstag aber hatten beide Sparten dieselbe Vorgabe: Niemand durfte rein, der nicht aktiv an der Sache beteiligt war.

Vor zehn Tagen hatte der deutsche Galopprennsport nach zweimonatiger Pause den Betrieb wieder aufgenommen, wie beim Fußball unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Düsseldorf reihte sich am Samstag in die Gruppe der Veranstalter ein. Rund einhundert Personen verloren sich auf dem Gelände, Trainer, Jockeys und Funktionäre. Und viele Pferde, denn elf Rennen standen auf dem Programm, es gilt nachzuholen.

„Wir sind froh, dass es wieder losgegangen ist“, brachte es Championtrainer Henk Grewe aus Köln auf den Punkt. Selbst wenn die Preisgelder halbiert wurden, weil den Rennvereinen Einnahmen aus Eintritts- und Sponsorengeldern fehlen. Und selbst wenn alle mit Mundschutz herumlaufen; auch geritten wird mit Maske. „Passt schon“, sagt Andrasch Starke, Deutschlands erfolgreichster Jockey aller Zeiten. Gerade in den Tagen nach dem Lockdown hat er gezeigt, dass er trotz seiner 46 Jahre immer noch das Maß aller Dinge in der Branche ist.

In seinem neuen Job als erster Mann am Stall von Henk Grewe gewann er fast jedes wichtige Rennen, auch am Samstag. Im Henkel-Stutenpreis rollte er auf der Favoritin Flamingo Girl die Konkurrenz von hinten auf, verwies die Konkurrenz mit der aus Berlin angereisten Paloma Ohe an der Spitze problemlos auf die Plätze. „Ein Pferd für den Preis der Diana“, meinte Grewe, „das ist das große Ziel in diesem Jahr.“ Und seit langem das größte Rennen der Saison in Grafenberg, ausgetragen am 2. August. In diesem Jahr mit ziemlicher Sicherheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Zumindest die Besitzer der Pferde will man bei den nächsten Renntagen wieder zulassen, „sie bezahlen schließlich alles“, sagt Rennvereins-Präsident Peter-Michael Endres, selbst Eigner von Rennpferden, „deshalb sollten sie dabei sein.“ Selbst wenn auf den Siegerfotos Masken getragen werden müssen.

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