Volleyball Fünf Gründe für die schlechte Hinrunde

Die Volleyballer des ART 77/90 kämpfen in der Dritten Liga gegen den Abstieg. Zur Winterpause sind sie Drittletzte.

 Lukas Lübke im Trikot des ART im Drittliga-Spiel gegen den Tabellenzweiten DJK Dellbrück, das die Düsseldorfer mit 0:3 verloren.

Lukas Lübke im Trikot des ART im Drittliga-Spiel gegen den Tabellenzweiten DJK Dellbrück, das die Düsseldorfer mit 0:3 verloren.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Die Volleyballer des ART 77/90 haben Potential. Sie können in der Dritten Liga jeden schlagen – wenn sie denn in Bestbesetzung antreten. Darin sind sich die Kenner der Volleyballszene einig. Und das hat die Mannschaft um die Routiniers André Mayer und Thomas Stark auch schon gezeigt. Dennoch geht sie nur als Drittletzter in die Winterpause. Ihr droht im zweiten Jahr nach dem gefeierten Einzug in die dritthöchste Klasse der Abstieg. Was sind die Gründe für das bislang so enttäuschende Abschneiden?

Der alte Trainer hinterließ eine große Lücke Im Mai hatte der frühere Bundesliga-Profi Daniel Reitemeyer, der mit dem SV Bayer Wuppertal 1995 Deutscher Pokalsieger sowie 1994 und 1997 Deutscher Meister war, nach mehr als zwölf Jahren als Trainer, Spielertrainer und Organisator seinen Abgang verkündet. Aus beruflichen Gründen wurden ihm organisatorische Last und sportliche Verantwortung zu viel. 2011 war ihm mit der SG ART Düsseldorf/Ratingen der Aufstieg in die Regionalliga West und 2012 die Qualifikation für die neugeschaffene Dritte Liga West gelungen. Nach seinem Abgang wäre die Mannschaft beinahe auseinandergefallen. Erst im Juni setzten sich die Akteure zusammen und entschlossen sich zum Weitermachen.

Der neue Trainer hatte keine Chance, das Team vernünftig einzuspielen und kennenzulernen.  Bis mit Roland Brüss ein neuer Coach gefunden war, dauerte es dann noch einmal viele Wochen. Erst kurz vor Saisonbeginn wurde der Aachener verpflichtet, der neun Jahre in der Bundesliga aktiv war, mit Fortuna Bonn Pokalsieger wurde und seit 1990 Trainer ist. Er nahm sich vor, „den ART mit einem sicheren Tabellenplatz endgültig in der Liga zu etablieren“. Weil er aber so spät verpflichtet worden war, blieben ihm bis Meisterschaftsbeginn nur ein paar Tage im Kreis der Mannschaft.

ART verlor ein starkes Trio. Marek Bender, Eddy Witt und Marc Piskun verließen das Team, das in der vergangenen Saison mit einem siebten Platz ganz souverän den Klassenerhalt geschafft hatte. Mit Dennis Vogelsang und Ahmed Verberg kamen zwei neue Außenangreifer hinzu.


Die Mannschaft litt unter großen personellen Problemen. Sie agierte deshalb keine zwei Spiele in Folge in der gleichen Formation. Sie startete stark mit einem 3:1-Sieg bei der TSC Gievenbeck. Doch die nächsten vier Partien gingen alle verloren, weil eine ganze Reihe von Akteuren fehlten. Benny Nibbrig, Thomas Just und Thomas Stark legten nach anstrengender Sandsaison eine Pause ein. Mittelblocker Joscha Bender erlitt im ersten Spiel einen Bänderriss, Mittelblocker Lars Lindstedt musste lange krank passen. So agierte der ART gegen den Vorletzten PTSV Aachen notgedrungen mit zwei Außenangreifern in der Mitte und unterlag mit 1:3.

Das Team war in den falschen Spielen komplett. In Bestbesetzung gab es zum Beispiel gegen den Tabellenvierten Tecklenburger Land eine unglückliche 2:3-Niederlage. „Das Spiel hätten wir 3:1 gewinnen müssen“, sagt Thomas Stark. Gegen jede Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte hätten die Rather in dieser Verfassung klar gewonnen.

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