Jubiläum Sportanglerverein Benrath feiert 100-jähriges Bestehen

Benrath · Der 1919 gegründete Verein hat seine Heimat heute am Schlupkotensee. Für die Zukunft wünscht sich der Vorsitzende Klaus Neuhausen jungen Nachwuchs mit Begeisterung für die Natur. Am 6. Juli feiern die Mitglieder zum runden Jubiläum ein Sommerfest am See.

 Klaus Neuhausen, Reinhard Friebel und Arno Kiwus (v.l.) angeln gemeinsam im Sportangler-Verein Benrath am Schlupkotensee.

Klaus Neuhausen, Reinhard Friebel und Arno Kiwus (v.l.) angeln gemeinsam im Sportangler-Verein Benrath am Schlupkotensee.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Klares Wasser, hochaufragende Bäume am Ufer und eine angenehme Stille, die nur hin und wieder vom Gesang der einheimischen Vögel unterbrochen wird. Der Schlupkotensee nahe Benrath ist ein naturbelassener Ort, der zum Entspannen und Ausruhen einlädt. Seit 1962 hat der Sportanglerverein Benrath am Rhein hier sein Vereinsheim. Seine circa 130 Mitglieder verbindet vor allem eins: „Wir lieben die Natur“, berichtet Klaus Neuhausen, Vorsitzender des Vereins. „Ob man hier am See etwas fängt oder nicht spielt gar keine so große Rolle. Es ist einfach toll morgens am Ufer zu sitzen und die Welt um einen herum zu beobachten.“

Der Sportanglerverein bietet seit inzwischen 100 Jahren Anglern eine Plattform, um sich auszutauschen und dem gemeinsamen Hobby nachzugehen. Seit einigen Jahrzehnten wird jedoch nicht mehr sportlich geangelt. Nur die im Vereinsheim aufgereihten Pokale erinnern an die Wettkämpfe aus früheren Tagen. „Aus Tierschutzgründen ist das Sportangeln inzwischen vielerorts verboten und das ist auch gut so. Mit einer Kreatur sollte man keinen Sport treiben“, sagt Arno Kiwus, der seit 45 Jahren zum Verein gehört.

Lange war der Rhein der bevorzugte Angelplatz der Mitglieder, bis sie Anfang der 60er Jahre mit dem Baggersee eine feste Heimat fanden. Mit viel Einsatz und Engagement verwandelte der Verein das karge Ufer der ehemaligen Kiesgrube in ein grünes Naturgebiet und bevölkerte das 7,4 Hektar große Gewässer mit unterschiedlichen Fischarten. Einige Exemplare können ein stolzes Alter vorweisen. „Manche der Marmorkarpfen sind gut 30 Jahre alt“, erzählt Reinhard Friebel, Rechnungsführer des Vereins, und deutet auf einen großen Fisch, der nahe des Ufers langsam seine Bahnen zieht. „Sie filtern hauptsächlich das Plankton aus dem Wasser und beißen deswegen nur sehr selten.“

Mit neuen Fischen wird der See nicht mehr besetzt, seit 2015 Perfluorierte Tenside (kurz PFT) im Wasser nachgewiesen wurden. Der Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. „Das Wasser wird regelmäßig durch Aktivkohlefilter gesäubert, wodurch die Konzentration des PFT immer weiter zurückgeht. Außerdem kontrollieren Sachverständige regelmäßig das Gewässer“, berichtet Kiwus. Der in der Industrie eingesetzte Stoff gelangte durch das Grundwasser in den See.

Die Säuberung des Ufers wird zwischen den 85 aktiven Mitgliedern aufgeteilt. „Jeder bekommt einen festen Angelplatz zugewiesen und ist dafür verantwortlich, sich um dessen Instandhaltung zu kümmern“, erklärt Neuhausen. Die Sorge, dass man sich beim Angeln während der Hauptsaison von Frühling bis Herbst in die Quere kommt, ist seiner Ansicht nach unbegründet. „Wir haben hier genug Platz und könnten auch noch deutlich mehr Mitglieder ohne Probleme unterbringen“, versichert er.

Der Verein arbeitet kontinuierlich daran, den See für potenzielle Mitglieder noch attraktiver zu machen. So wurde unter anderem ein Angelplatz für Rollstuhlfahrer eingerichtet. In nächster Zeit ist zudem der Bau eines Klettergerüsts direkt am Vereinsheim geplant. Da das Angeln am See nur mit einem Angelschein erlaubt ist, werden die Jungangler im Verein mit externen Kursen auf die Fischereiprüfung vorbereitet. Außerdem kümmert sich ein Jugendwart um den Nachwuchs.

Mit einem großen Sommerfest am 6. Juli feiern die Mitglieder am Schlupkotensee das 100-jährige Jubiläum. Die Ziele für die Zukunft des Vereins sind für den Vorsitzenden Neuhausen klar: „Wir wünschen uns, dass wir wieder mehr Nachwuchs kriegen, der sich genauso für die Natur begeistern lässt wie wir und das unser schönes Gewässer weiter in seiner jetzigen Form genutzt werden kann.“

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