Pandemie Söder will offenbar Corona-Regeln in Gastronomie, Sport und Kultur lockern

Update | München · Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nimmt im Kampf gegen Corona den Fuß vom Gas. In gleich mehreren Bereichen könnten schon am Dienstag Lockerungen beschlossen werden. Die Impfpflicht für Pflegekräfte wird es wohl erst einmal nicht geben.

 Markus Söder gehörte dem Team Vorsicht an, jetzt plädiert er allerdings für Lockerungen.

Markus Söder gehörte dem Team Vorsicht an, jetzt plädiert er allerdings für Lockerungen.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Bayern will die ab Mitte März vorgesehene einrichtungsbezogene Impfpflicht für Pflegekräfte vorerst nicht umsetzen. Er sei dafür, hier "großzügist" vorzugehen, "was de facto auf ein Aussetzen des Vollzugs hinausläuft", sagte CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder am Montag im Anschluss an eine Sitzung des CSU-Vorstands in München. Für wie viele Monate dies gelten werde, sei noch offen.

Außerdem könnte es wohl deutliche Lockerungen bei den Bekämpfungsmaßnahmen in Bayern geben. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, machte Söder am Montag entsprechende Vorschläge bei der Videoschalte.

Beschlüsse dazu könnten bereits am Dienstag im Kabinett fallen. „Wir haben nur ein Drittel der Belegung der Intensivbetten wie wir vergleichbar bei der vierten Welle von Delta hatten“, sagte Söder am Montag im Morgenmagazin des ZDF. „Und das ist doch das Entscheidende.“ Einschränkungen seien dann richtig, wenn das Gesundheitssystem extrem belastet werde. „Dies ist derzeit aber bei Omikron nicht der Fall.“

Söders Vorschlägen zufolge soll die gegenwärtig ab 22.00 Uhr geltende Sperrstunde für die Gastronomie aufgehoben werden. In Lokalen, in denen Speisen angeboten werden, können Gäste damit wieder länger sitzen. Bei Sportveranstaltungen soll wieder eine Zuschauer-Auslastung von bis zu 50 Prozent erlaubt werden - in Stadien und bei großen Sportveranstaltungen liegt die Grenze aktuell bei 25 Prozent. Zudem soll laut Söder dann eine maximale Obergrenze von 15 000 Zuschauern gelten, aktuell sind es 10 000.

Bei Kulturveranstaltungen soll erneut eine Auslastung von bis zu 75 Prozent möglich werden, aktuell sind es höchstens 50 Prozent. In beiden Bereichen soll es aber bei der 2G-plus-Regel und FFP2-Maskenpflicht bleiben.

Körpernahe Dienstleistungen wie Friseure oder Nagelstudios sollen in Bayern künftig auch wieder für Besucher mit einem negativen Corona-Test möglich sein. Es soll hier wieder die 3G-Regel gelten. Damit dürften auch Ungeimpfte oder Personen, die keinen Genesenen-Nachweis haben, wieder die Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Aktuell gilt hier noch die 2G-Regel.

Söder hatte sich bereits am Wochenende für Lockerungen stark gemacht. „Der konsequente Einsatz von FFP2-Masken erlaubt die Rücknahme von Kontaktbeschränkungen“, schrieb Söder am Sonntag auf Facebook. „Dazu muss der Bund einen Stufenplan vorlegen.“ Voraussetzung sei, dass die Kliniken nicht überlastet würden.

(mabu/dpa/afp)
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