Energiekrise in Düsseldorf Die Rheinbahn dreht die Heizung runter

Düsseldorf · In Düsseldorfs Bahnen ist es ab sofort kälter. Auf welche Temperatur herunter geregelt wird, wie die Rheinbahn das begründet und welche Folgen das aus ihrer Sicht auf den Fahrkomfort hat.

 Die Rheinbahn unterwegs in Düsseldorf.

Die Rheinbahn unterwegs in Düsseldorf.

Foto: dpa/Martin Gerten

Fahrgäste der Rheinbahn müssen sich ab sofort auf kühlere Luft in den Bahnen einstellen. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wird die Temperatur dort ab sofort von 18 auf 16 Grad herunter geregelt. Die Rheinbahn begründet das damit, dass sie in der Energiekrise „ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung“ nachkommen wolle und so die Vorgaben der Bundesregierung zum Energiesparen umsetze. Allein in den ersten vier Monaten des nächsten Jahres sollen laut Unternehmen rund eine Million Kilowattstunden Strom weniger verbraucht werden. Das entspreche etwa dem Bedarf von 250 Vier-Personen-Haushalten.

Obwohl es nun in den Bahnen kälter wird, sieht die Rheinbahn „keine Auswirkungen auf den Fahrkomfort“. Diese Schlussfolgerung ergebe sich daraus, dass sich die Passagiere „in aller Regel den kalten Außentemperaturen angemessen kleiden und Jacken oder Mäntel bei den zumeist kurzen Fahrzeiten nicht ausgezogen werden“, argumentiert das Verkehrsunternehmen.

Die Rheinbahn verweist zudem darauf, dass sie auch in der Verwaltung, im Betrieb und in Werkstätten Energie spare, etwa in den Büros nur bis 19 Grad heize und das warme Wasser abstelle. Zudem produziere die Photovoltaikanlage auf der Bushalle des Betriebshofs Lierenfeld pro Jahr rund 600.000 Kilowattstunde Strom.

In Bussen bleibt es bei 18 Grad, da die Motorwärme genutzt und keine zusätzliche Energie benötigt werde, heißt es auf Nachfrage.

Zur Einordnung: Die Rheinbahn benötigt pro Jahr 80 Millionen Kilowattstunden Strom für ihren Betrieb. Bezogen wird seit vergangenem Jahr ausschließlich Ökostrom von den Stadtwerken. Die massiv gestiegenen Energiepreise treffen das Unternehmen laut Rheinbahn noch nicht in vollem Ausmaß, da sie zum Teil durch mittelfristig laufende Hedging-Verträge zur Risikoabsicherung abgefedert werden. Aussagen zu Energiekosten trifft die Rheinbahn auf Nachfrage nicht.

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