Kurzfristige Bekanntgabe So reagieren Düsseldorfer Eltern auf die Schulschließungen

Am Sonntag hat die Stadt Düsseldorf die Schulpflicht in der Landeshauptstadt aufgehoben wegen Glättegefahr: Daher sind die meisten Schulen und Kitas geschlossen. Im Netz sorgt das für großen Unmut.

Im Netz gibt es unter dem Beitrag der Stadt über 450 Kommentare zum Schulausfall wegen Glatteis.

Im Netz gibt es unter dem Beitrag der Stadt über 450 Kommentare zum Schulausfall wegen Glatteis.

Foto: AP/Jenny Kane

Kurzfristig hat die Stadt Düsseldorf gegen 21.45 Uhr am Sonntagabend bekannt gegeben, dass die Schulen und Kitas am Montag geschlossen bleiben. Als Grund wird die Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor einer Extremwetterlage – in diesem Fall Glatteis – angegeben.

Unter dem Beitrag der Stadt auf Facebook häufen sich mittlerweile die Kommentare, über 450 sind es bis Montagmittag. Viele Eltern beschweren sich darin über die sehr kurzfristige Kommunikation und verweisen darauf, dass die Warnung bereits Sonntagmittag in den Nachrichten gekommen sein soll. „Unfassbar wie unverschämt und respektlos! Es ist jetzt nach 22:00 Uhr!!!! Die Unwetterwarnung kam schon heute Mittag in den Nachrichten!“, schreibt eine Userin.

Teils zweifeln manche gar an, ob es sich um eine ernst gemeinte Nachricht der Stadt handele. Auch die Art der Informationsübermittlung halten einige für fragwürdig: „Man kann ja nicht davon ausgehen dass die Bevölkerung ständig auf irgendwelche Seiten Infos einholt.“ Dadurch lasse sich kaum etwas koordinieren – etwa mit Arbeitgebern – weshalb viele der Stadt eine mangelhafte Kommunikation vorwerfen.

Hauptsächlich jedoch finden die meisten Kommentatoren die Reaktion auf die Wetterwarnung absolut überzogen: Viele merken an, dass Winter sei und verweisen auf „früher“, als man noch bei Wind und Wetter vor die Tür gegangen sei. „Zu meiner Zeit gab es schulfrei wegen Glatteis und wir haben es erst Morgens durch das Radio erfahren, also kurz vor Schulbeginn“, erinnert sich eine Nutzerin, die die Aufregung gar nicht versteht. Viele meinen auch, dass inzwischen wegen jeder Kleinigkeit übervorsichtig reagiert werde und halten dieses Verhalten für besorgniserregend.

Andere hingegen freuen sich über die Entscheidung der Stadt: „Wenn nicht geschlossen wird und was passiert, ist das Geschrei groß“, äußert sich ein Mann. Die Gefahr, dass es morgens zu Problemen im Verkehr kommen könnte, sei real. Man wolle dann lieber seine Kinder zu Hause wissen, als unnötigerweise auf den Straßen.

Einige Lehrkräfte und Erzieher melden sich ebenfalls in den Kommentaren zu Wort und sind nicht von den Ausfällen informiert. Eine Frau schreibt: „Unsere Schule weiß auch nichts von. Da viele Leute um 22 Uhr schon im Bett sind, ist das schlechte Kommunikation von der Stadt.“ Eine Meldung der Schulleitung sei aber etwa eine halbe Stunde später angekommen. An anderer Stelle merken Nutzer an, dass einzelne Schulen ihren Unterricht nicht ausfallen lassen würden.

Vor allem die Ankündigung der Stadt, dass Schulen und Kitas eine „Notfallbetreuung“ anbieten würden, sorgt für viel Irritation und für mehr Fragen als Antworten. Ein Nutzer versucht zu beschwichtigen und verweist auf die Notfallbetreuung: „Die Kinder können in die Kitas und Schulen kommen, müssen aber nicht.“

Als dann in den Morgenstunden das Glatteis weitgehend ausblieb, häufen sich auch dazu wieder entsprechend hämische Kommentare.

Ein Nutzer schreibt: „Um 22.00 werden tausende Eltern Kirre gemacht die sich bei der Arbeit abmelden mussten wegen mangelnder Alternativen. Und jetzt ist die Unwetter- Meldung ohne Kommentar verschwunden. Es ist so unverschämt und peinlich, Düsseldorf!“

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