Campfire in Düsseldorf Festival der Diskussionen in entspannter Atmosphäre

Düsseldorf · Campfire heißt auf Deutsch Lagerfeuer. Und so entspannt und chillig wie an einem Lagerfeuer ging es am Wochenende auch auf dem zweiten Campfire-Festival von Rheinischer Post und Correctiv vor dem Landtag zu.

Campfire 2019 in Düsseldorf ist eröffnet
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Campfire 2019 in Düsseldorf ist eröffnet

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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Doch wurde hier nicht zur Gitarre gegriffen, sondern vielfach das Wort ergriffen. In mehr als 200 Vorträgen, Diskussionsrunden und Lesungen konnten sich die Besucher über die Zukunft des Journalismus, den Klimawandel und „Fridays for Future“ oder die Chancen von Bezahlabos im Internet informieren.

Dass die Themen gut gewählt waren, zeigte die große Zahl der Besucher: Waren es im Vorjahr bei der ersten Veranstaltung rund 11.000, kamen in diesem Jahr noch mehr Zuschauer, Zuhörer, Mitmacher und Mitdiskutierer. Und das trotz Temperaturen von über 30 Grad am Samstag.

 RP-Redakteure Arne Lieb und Helene Pawlitzki zeichnen den „Rheinpegel“-Podcast live auf der Bühne auf. Gast ist Frank Überall (r.) vom DJV.

RP-Redakteure Arne Lieb und Helene Pawlitzki zeichnen den „Rheinpegel“-Podcast live auf der Bühne auf. Gast ist Frank Überall (r.) vom DJV.

Foto: Tobias Block

„Es war am ersten Tag echt verdammt heiß“, sagt Daniela aus Köln, die auch am Sonntag wieder in die Landeshauptstadt gekommen war. „In den Zelten lief einem beim Zuhören der Schweiß aus allen Poren.“ Das kann auch eine der Verkäuferinnen an einem der zahlreichen Imbissstände am Sonntag bestätigen: „Am Samstag haben wir deutlich mehr Getränke verkauft als heute.“

Der „Rheinpegel“ ist der wöchentliche Podcast der Düsseldorfer RP-Lokalredaktion. Am Samstag wurde die neueste Folge live von den Redakteuren Helene Pawlitzki und Arne Lieb auf der Bühne im RP-Zirkuszelt aufgezeichnet, viele der 50 Zuschauer beteiligten sich mit Fragen und Beiträgen.

 Ex-“Bild“-Chefredakteurin Tanit Koch im Gespräch mit Eva Quadbeck im RP-Zirkuszelt.

Ex-“Bild“-Chefredakteurin Tanit Koch im Gespräch mit Eva Quadbeck im RP-Zirkuszelt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Hektik ist auf der Wiese im Schatten des Rheinturms ein Fremdwort. Allenfalls wenn eine der Sessions beendet ist und Besucher von dort die nächste am anderen Ende des Geländes rechtzeitig erreichen wollen, wird es etwas wuselig. Sonst geht es ziemlich entspannt zu. Dominik aus Düsseldorf sitzt auf dem Boden, lehnt sich an einem Baum an. „Ich habe mir gerade zwei Vorträge angehört, lese jetzt erstmal was.“, sagte er.

Roswitha und Maria aus Düsseldorf und Neuss - beide „in den Sechzigern“ - sind zufällig aufs Campfire-Festival geraten. „Wir sind hier vorbeispaziert und dann hängen geblieben“, sagt Maria. „Wir haben uns gerade was zur „Heute Show“ mit Oliver Welke angehört. Sehr lustig, weil wir beide die Sendung regelmäßig schauen.“ Jetzt entspannen sie erstmal in zwei Liegestühlen, die auf dem ganzen Gelände verteilt herumstehen, und studieren das weitere Programm. „Die Diskussion über den Klimawandel mit Leuten von „Fridays for Future“ könnte noch interessant sein“, schlägt Roswitha vor. Ihre Freundin stimmt dem zu, will bis dahin aber auf keinen Fall aus ihrem bequemen Liegestuhl aufstehen.

 Vor dem Correctiv-Zelt stehen (v.l.): Matthias Körner (Geschäftsführer Rheinische Post Verlagsgesellschaft), Rainer Leurs (Redaktionsleiter RP ONLINE), Florian Merz-Betz (Herausgeber der Rheinischen Post) mit seiner Ehefrau Anke Merz, Johannes Werle (Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe), David Schraven (Gründer Correctiv) und Michael Bröcker (Chefredakteur Rheinische Post).

Vor dem Correctiv-Zelt stehen (v.l.): Matthias Körner (Geschäftsführer Rheinische Post Verlagsgesellschaft), Rainer Leurs (Redaktionsleiter RP ONLINE), Florian Merz-Betz (Herausgeber der Rheinischen Post) mit seiner Ehefrau Anke Merz, Johannes Werle (Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe), David Schraven (Gründer Correctiv) und Michael Bröcker (Chefredakteur Rheinische Post).

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Nicht nur für Erwachsene gab es viel zu entdecken. So gab es dort neben der obligatorischen Hüpfburg auch Maltische für die Jüngeren, Jugendliche konnten eine digitale Campfire-Zeitung erstellen oder beim Chaos Computer Club erste Schritte zum Programmierer machen. Für Felix und Lukas war aber etwas anderes noch viel wichtiger. Die beiden haben es sich mit ihren Smartphones in der Hand auf einer Bank bequem gemacht: „Hier gibt es ein freies WLAN und das ist auch noch ziemlich schnell“, freuen sie sich.

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