Venloer Straße in Rommerskirchen Tempo-Folge 30–40–30 bleibt

Rommerskirchen · An der Regelung auf der Venloer Straße wird sich vorerst nichts ändern.

30–40–30: Seit sie 2016 eingeführt wurde, ist die ungewöhnliche Temporegelung auf der Venloer Straße ein Stein des Anstoßes, der im Rat und seinen Ausschüssen immer wieder für Diskussionen gesorgt hat,

Der Planungs- und Bauausschuss entschied sich jetzt einstimmig dafür, den Status Quo bis auf weiteres zu belassen. Voran gegangen war ein Gespräch von Rats- und Verwaltungsvertretern beim Straßenverkehrsamt. Auch wenn die einstige B 59 im Bereich der Venloer Straße seit 2009 eine gemeindeeigene Straße ist, wird sie nach wie vor von täglich bis zu 8500 Autos passiert. Zudem verkehren dort mehrere Buslinien. Eine Ausweisung als durchgängige Tempo-30-Zone, wie von vielen Politikern gewünscht, ist daher nicht möglich. Eine Änderung der Straßenverkehrsordnung hat es ermöglicht, zumindest am Seniorenpark Carpe Diem und an der Kindertagesstätte Sonnenhaus „bereichsweise“ eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde anzuordnen.

Die Gemeinde will auf der Basis des jetzt gefassten Beschlusses erst dann wieder aktiv werden, wenn weitere Änderungen der Straßenverkehrsordnung erfolgen sollten, die eine durchgängige Tempo-30-Beschilderung ermöglichen. Gleiches gilt für den Fall, dass das Land die Pflicht zur Erhebung von Anliegergebühren aufheben sollte. Dann wird die Planung für einen Komplettumbau der Venloer Straße wieder aufgenommen, die 2012 nach einem Kompromiss mit den sich gegen potenziell hohe Gebühren wehrenden Anwohnern unbefristet ad acta gelegt wurde. Wie lange dies der Fall sein wird, ist derzeit nicht absehbar. Bürgermeister Martin Mertens versicherte den Bürgern jedenfalls, dass auf sie keine Anliegergebühren zukommen werden.

Mag es derzeit so aussehen, als wolle die NRW-Regierung die Gebühren beibehalten, zeigte sich SPD-Fraktionnschef Heinz-Peter Gless optimistisch, dass dazu das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. „Es kann relativ schnell kippen“, sagte Gless unter Hinweis auf den von der CSU 2018 kurz vor der bayerischen Landtagswahl vollzogenen Kurswechsel in dieser Frage.

Gleichfalls neu aufgegriffen werden soll das Thema eines Komplettumbaus, wenn einmal die B 477n gebaut worden sein sollte: Verwaltung und Politik rechnen für diesen Fall mit „deutlich geringeren Belastungszahlen“ für die Venloer Straße.

Unzufrieden mit der gegenwärtigen Situation ist Jupp Kirberg (Bündnis 90/Die Grünen): Seinen Beobachtungen zufolge „fahren die meisten schneller“, als es die Beschilderung erlaube. Hinzu komme, dass viele die Venloer Straße nach wie vor als Durchgangsstraße nutzten. Genau das ist sie laut Anwohner Theo Richartz immer gewesen. Richartz, der die Sitzung als Beobachter verfolgte, ist skeptisch, ob sich daran etwas ändern lässt.

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