Musik in Dormagen Bläck Fööss rockten auch noch im Regen

Zons · 400 Besucher kamen zum Konzert auf der Freilichtbühne. Trotz Terminüberschneidung keine Verkehrsprobleme.

Wo die „Bläck Fööss“ auftreten, ist gute Laune garantiert. Auch, wenn es wie aus Kübeln schüttet. Die – durch Mirko Bäumer und Pit Hupperten mittlerweile stark verjüngten – Urgesteine der kölschen Musik lieferten am Freitagabend auf der Freilichtbühne eine witzige, energiegeladene Show vor rund 400 begeisterten Zuhörern ab.

Fast ein Heimspiel, denn viele Jahre lang gastierten die Fööss auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) einmal jährlich in Zons. „Das letzte Konzert hier ist aber zwölf Jahre her“, erinnerte sich „Bömmel“ Lückerath, neben Erry Stoklosa der Einzige, der von der Ur-Besetzung noch mit auf der Bühne steht. Neu gemischt wie die Band nach dem Weggang von Kafi Biermann und Peter Schütten war auch die Setlist beim Zonser Konzert. Der neueste Song „Mädcher“ präsentiert sich funky und groovt, „Einsamkeit isse so seisse, wenn Du nis da bis“ ist als Nonsens-Song ein legitimer Nachfolger von „Buuredanz“. Pit Hupperten lebt beim „Schötzefess“ sein komödiantisches Talent am Mikro exzessiv aus, während Erry Stoklosa den Klassiker „Stammbaum“ anstimmt, den man, wie Stoklosa ins Publikum ruft, „heute gar nicht oft genug singen kann“. Mirko Bäumer muss sein erstes Leben als Sänger der Queen Kings nicht verleugnen und intoniert zwischen all den kölschen Tön‘ unvermittelt den „Great Pretender“ so inbrünstig wie der legendäre Freddie Mercury.

Die Fööss sind richtig gut drauf, sie spielen mit dem Zonser Publikum, das Bier schmeckt und auch die Kartoffelecken vom schicken Imbisswagen. Alles in allem ein grandioser Abend, bis sich kurz vor Schluss die Schleusen öffnen, noch bevor die Band das berühmte „Wasser vun Kölle“ überhaupt beschworen hat. Ein Teil der Besucher hastet eilig davon, die meisten bleiben aber bis zum letzten Akkord von „Bye Bye my love“. „Wir hatten schon mit mehr Besuchern gerechnet“, sagt Elmar Spinnen vom Veranstalter Heesen-Gruppe. Die Agentur aus Mönchengladbach organisierte mit der Musikschule Koll aus Kaarst ein vierteiliges Festival auf der Freilichtbühne: Neben dem Auftritt der Bläck Fööss gab es das Musical „Rock of Ages“, eine Aufführung des Märchens „Froschkönig“ für Kinder und das Pink Floyd Tribute mit der Jungen Sinfonie Kaarst. Veranstalter Sinan Heesen ging davon aus, dass letzteres trotz anhaltenden Regens am Sonntagabend würde stattfinden können. „Zons ist eine tolle Location, aber ob wir im nächsten Jahr wiederkommen, wissen wir noch nicht“, resümierte er. Das „Drumherum“ auf der Freilichtbühne sei sehr aufwändig und kostspielig. Unter anderem müssen Veranstalter ein Notstromaggregat vorhalten, das die Beleuchtung der Zuschauerränge und des Weges sicherstellt.

Die Zuschauerzahlen dürften auch aufgrund einer Ballung von Events hinter Heesens Vorstellungen zurückgeblieben sein. Neben dem Freilichtbühnenprogramm fanden in Zons am Freitag der Nachtlauf und am Samstag das Oktoberfest statt. Das befürchtete Verkehrschaos blieb zwar aus, wie Thomas Rütten vom Ordnungsamt bestätigte: „Es gab keinerlei Probleme.“ Im Sinne aller Veranstalter und potenziellen Besucher kann eine solche Terminüberschneidung aber nicht sein.

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