Historien-Spektakel in Dormagen Zons feiert Sturm auf die Festung

Zons · Mehr als 300 nationale und internationale Darsteller und über 50 Händler boten am Wochenende den Besuchern in Zons echtes Mittelalter-Gefühl. Die Resonanz war überaus positiv.

Bilder vom Sturm auf Zons 2023
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So schön war der Sturm auf Zons 2023

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Foto: Wolfgang Walter

Pünktlich um 12 Uhr eröffnete am Samstag eines der Höhepunkte des Jahres in Zons. Der „Sturm auf Zons“ mit seinem Mittelaltermarkt lockte an diesem Wochenende wieder über tausende Besucher in das kleine Örtchen am Rhein. Das Spektakel, das das Mittelalter originalgetreu zurückbringt, ist weit über die Landesgrenzen bekannt und beliebt. Von nah und fern waren Ritter und Burgfräuleins mit ihrer Schar aus ganz Europa angereist, um die Besucher mitzunehmen in vergangene Zeiten und ihnen ein paar unvergessliche Stunden zu bereiten.

Höhepunkt an beiden Tagen war natürlich wieder der einstündige Sturm auf Zons, der sowohl Samstag als auch Sonntagnachmittag stattfand. Bei dem Sturm auf die Stadt trafen sich die Darsteller aus dem Mittelalter mit ihren Rüstungen und Schwertern, Pfeil und Bogen im alten Rheinbett vor den südlichen Stadtmauern, wo letztendlich die kaisertreue Zonser Garnison das Burgunderheer Karls des Kühnen bezwingt.

Aber nicht nur die Großen konnten vor und hinter den Mauern ihre Kampfkünste unter Beweis stellen, auch an die kleinen Darsteller wurde gedacht. Extra für die Kinder gab es ein Turnier, bei dem kleine Knappen und Edelfrauen in einem Spiel die Möglichkeit gegeben wurde, wie die Großen zu agieren. Micha, der Feuerfresser, brachte die Besucher zum Schwitzen. Mit seiner spektakulären Feuerschluck-Show faszinierte er die Menge. „Es ist unglaublich, wenn man die Reaktion der Menschen erlebt. Während der Pandemie hat es mir so gefehlt, meine Kunststücke zu zeigen. Ich bin so glücklich, wieder auftreten zu dürfen“, so der Künstler.

Den Besuchern wurde auch handwerklich und kulinarisch so einiges geboten. Weit über 50 Händler boten ihre Waren in aufwendig gestalteten Ständen an. Ein Großteil der Waren waren handgefertigt, wie zum Beispiel die hochwertigen Schuhe von Stefan Schneidewind-Burgemeister. „Ich freue mich über den Zuspruch in diesem Jahr. Die Besucher stellen viele Fragen zur Herstellung und sind begeistert von der Qualität. So viel Wertschätzung tut wirklich gut“, so der Händler. Bei der Töpferei Eckersley konnte man vor Ort zusehen, wie man im Mittelalter getöpfert hat und die fertigen Werke käuflich erwerben. Auch für die Kinder gab es tolle Stände. Bei Piotr Kida konnten kleine Ritter und Prinzessinnen alles bekommen, was man benötigt, um die alten Geschichten nachzuspielen und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

„Wir sind davon überzeugt, dass wir die Erwartungen der Besucher auch in diesem Jahr wieder mehr als übertroffen haben“, erklärt Wolfgang Göddertz, Vorsitzender und Hauptmann der Zonser Garnison, der zusammen mit dem Stadtmarketing das Event schon lange geplant und organisiert hat. Einige Dinge, die im letzten Jahr nicht auf Anhieb funktioniert haben, wurden in diesem Jahr ausgebessert.

Der Shuttle-Bus, der an beiden Tagen vom Schützenplatz Dormagen aus nach Zons pendelte, sorgte für die Besucher im Vorfeld schon für eine entspannte Anreise. In diesem Jahr wurden deutlich mehr Busse eingesetzt als im letzten Jahr. Auch musste man in diesem Jahr nicht unbedingt an den Kassenhäuschen Schlange stehen, um die Tickets zu kaufen, da es diese bereits als Online-Tickets im Vorfeld zu erwerben gab.

„Ich bin mit meinen fünf Kindern, meinem Mann und meinem Vater aus Krefeld-Uerdingen hergekommen. Mein Mann ist der größte Mittelalter-Fan in diesem Universum wahrscheinlich“, sagte Emma Maninger. „Ich freue mich darauf, dass ich gleich ein echtes Holzschwert kaufen darf“, fügte ihr Sohn Julius (7) hinzu. „Ich bin nur mitgekommen, um endlich mal wieder etwas richtiges Deftiges zu essen zu bekommen“, witzelte Opa Herbert.

Bei der veganen Hütte gab es in diesem Jahr, alles was das vegane Herz begehrt. „Ich bin seit einiger Zeit Veganerin und finde es toll, dass es hier vegane Restaurants und Händler gibt, die auch diesen Teil der Gesellschaft im Blick haben“, freut sich Besucherin Henriette Planitz.

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