Deutsch-polnische Freundschaft in Dormagen Heimatfreunde enthüllen Gedenktafel

Zons · „Zons-Tag“ im Rahmen des Partnerschafts-Jubiläums der Kreise Neuss und Mikolów. Die sechste Begegnung der Kultur- und Heimatfreunde Zons und ihren Freunden aus dem südpolnischen Kreis war eine besondere.

 Enthüllung der Richeza-Gedenktafel, v.l.: Karl Kress, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Regine Prause und Landrat Miroslav Duzy.

Enthüllung der Richeza-Gedenktafel, v.l.: Karl Kress, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Regine Prause und Landrat Miroslav Duzy.

Foto: Kultur- und Heimatfreunde/KreKultur- und Heimatfreunde

Sie stand ganz im Zeichen der polnischen Königin Richeza und war eingebettet in die Feierlichkeiten zum silbernen Partnerschaftsjubiläum der Kreise Neuss und Mikolów. Höhepunkt des fünftägigen Besuchs war die Enthüllung einer Gedenktafel für die polnische Regentin im Garten des Kreisarchiv-Neubaus inmitten der Altstadt. „Richezas Name und ihr Lebenswerk sind wie ein edles Band, das unsere Völker und Kulturen verbindet“, sagte Karl Kress, Vorsitzender der Kultur- und Heimatfreunde.

Kress konnte zu diesem Anlass neben der polnischen Delegation um Landrat Miroslav Duzy auch dessen Neusser Amtskollegen Hans-Jürgen Petrauschke, die Vorsitzende des Partnerschafts-Komitees, Angela Stein-Ullrich, den Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe und viele weitere Ehrengäste begrüßen. Die polnische Königin Richeza hatte in den Jahren 1048 bis 1057 den erzbischöflichen Fronhof in Zons verwaltet. Stilecht enthüllte die amtierende Zonser Schützenkönigin Regine Prause die moderne Tafel auf einem Fuß aus Stahl, die ihren endgültigen Platz in der Altstadt noch finden soll. Für die reibungslose Kommunikation zwischen Gästen und Gastgebern sorgte Vereinsmitglied Gregor Jarosch, der sowohl polnisch als auch deutsch seine Muttersprache nennt. Als Gastgeschenk überreichte Hermann Gröhe eine mit Kommentaren und Einordnungen versehene Ausgabe des „Sakramentar von Tyniec“. Das Original der prächtig bebilderten Schrift befindet sich Warschau imMuseum und bezeugt die engen Verbindungen zwischen Polen und Köln im 11. Jahrhundert.

Wie eng diese dank des Engagements der Kultur- und Heimatfreunde heute wieder sind, lässt sich am Literatur-Stelenpfad entlang der nördlichen Stadtmauer ablesen. Die neue Betextung wurde im Rahmen des Besuchs der polnischen Gäste vorgestellt. Schüler des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums und des Lyzeums II in Mikolów haben die Aphorismen deutscher und polnischer Denker zum Thema Heimat gemeinsam ausgewählt. „Die junge Generation führt unsere Freundschaft fort im Verständnis, dass Europa unsere gemeinsame Heimat ist“, freut sich Karl Kress. 

Weitere Aktionen mit den polnischen Freunden sind geplant, kündigt Kress an. In Mikolów sieht man das genauso. „Im Namen des Partnerschaftskomitees des Kreises Mikolów erklären wir sehr gerne unsere große Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit bei zukünftigen Projekten, z.B. einer Online-Adventskarte oder einem gemeinsamen Kochbuch“, so Landrat Duzy.

(NGZ)
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