St. Laurentius wird nicht erweitert Caritas eröffnet keine weiteren Kitas mehr

Dinslaken/Voerde · Das Bistum Münster wird Genehmigungen für den Betrieb weiterer Kindertagesstätten nicht erteilen.

 Die Caritas- Kindertagesstätte St. Laurentius an der Taubenstraße in Dinslaken.

Die Caritas- Kindertagesstätte St. Laurentius an der Taubenstraße in Dinslaken.

Foto: Heinz Schild

„Das tut mir weh und auch sehr leid. Ich bedaure das für die Kinder, die wir nun nicht begleiten können“, sagt Caritasdirektor Michael van Meerbeck. Das Bistum Münster wird die notwendigen kirchenaufsichtlichen Genehmigungen für den Betrieb weiterer Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft der Caritas nicht erteilen. Davon betroffen ist die bestehende Kita St. Laurentius an der Taubenstraße in Dinslaken, die nun nicht um eine Gruppe erweitert werden kann. Außerdem können zwei neue Caritas-Kindergarten nicht eingerichtet werden, von denen einer in Voerde und der andere in Schermbeck entstehen sollte.

In ihrer Vorlage für den Jugendhilfeausschuss hat die Dinslakener Verwaltung über die neue Entwicklung berichtet. Im Juli hatte der Rat beschlossen, die Kita Taubenstraße zu erweitern, um den mittelfristigen Bedarf an Betreuungsplätzen abzudecken. Für die Erweiterung derEinrichtung sollten Fördermittel in Höhe von fast 470.000 Euro beantragt und in Anspruch genommen werden, die Bau- und Einrichtungskosten waren mit rund 520.000 Euro veranschlagt worden. Der Förderantrag wird nun zurückgenommen, die im städtischen Haushaltsplan für das Jahr 2020 vorgesehenen Investitionen in die geplante Kita-Erweiterung müssen dort nicht mehr berücksichtigt werden, da sie nicht anfallen. Die Verwaltung schreibt in ihrer Vorlage, dass die Fördermittel für andere Projekte beantragt werden können.

Im Bistum Münster gibt es rund 650 Kitas in Trägerschaft der katholischen Kirche. Weitere 50 dieser Einrichtungen werden von Caritasverbänden geführt, davon befinden sich neun in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Dekanate Dinslaken und Wesel. Das Bistum Münster will mit seiner Haltung offensichtlich bewirken, dass die Zahl der Kitas in katholischer Trägerschaft nicht weiter erhöht wird.

Bereits im August des vergangenen Jahres wies der damalige Generalvoikar des Bistums Münster, Norbert Köster, in einem Brief darauf hin, dass keine weiteren Regelkindergärten übernommen werden sollten. Dies Schreiben, so räumte van Meerbeck ein, habe er nicht richtig interpretiert. Er sei davon ausgegangen, dass dies nicht für Einrichtungen mit einem Sonderauftrag (wie beispielsweise soziale Integration, Einsatz gegen Armut und soziale Benachteiligung, Integration) gelte. Die Caritaseinrichtungen hätten solche besonderen Schwerpunkte. Deshalb sei er davon ausgegangen, dass diese Sondereinrichtungen eine Sonderstellung einnehmen würden. Von der Regelung, keine weiteren Kitas zu übernehmen, sei nicht nur der hiesige Caritasverband betroffen, sie gelte für das gesamte Bistum, für alle Kirchengemeinden und alle Caritasverbände, sagte Michael van Meerbeck im Gespräch mit der Rheinischen.

Der Caritasdirkretor bedauert es, dass sein Verband nun seine Zusage gegenüber den Kommunen nicht halten kann, die beiden für Voerde und Schermbeck geplanten Kitas zu betreiben. Ebenso bedauert er, dass die Dinslakener Einrichung St. Laurentius nicht um eine Gruppe erweitert werden kann. „Aber manchmal kann man Pläne nicht umsetzen“, so der Caritasdirketor, auch für ihn sei das wie ein „Schlag ins Kontor“.

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