Rocker-Krieg in NRW Kölner Bandidos wollen sich angeblich auflösen

Düsseldorf · Die Kölner Bandidos wollen sich einem Medienbericht zufolge auflösen. Damit wolle die Rocker-Gruppe nach eigenen Angaben „den Druck aus dem Kessel nehmen“ und für „Ruhe“ sorgen. Zuletzt hatte es als Reaktion auf Schießereien in Köln mehrere Razzien gegeben.

 Mitglieder des Motorradclubs „Bandidos“ in Bottrop (Archivfoto).

Mitglieder des Motorradclubs „Bandidos“ in Bottrop (Archivfoto).

Foto: dpa/Marius Becker

Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Bezahlartikel) sollen die Bandidos in Köln vorhaben, sich aufzulösen. „Mit der Auflösung des Kölner Chapters wollen wir erreichen, dass wieder Ruhe herrscht“, sagte der Pressesprecher der deutschen Bandidos gegenüber der Zeitung. „Die Kölner Bandidos haben das aber alleine entschieden. Es gab keinen Druck von anderen Bandidos. Es liegt einfach nicht in unserem Interesse, dass Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Wir wollen nun den Druck aus dem Kessel nehmen“, sagte er laut „Bild“.

In den vergangenen Tagen waren Polizei und Staatsanwaltschaft mit mehreren Razzien gegen die Rocker vorgegangen. Am Donnerstag hatte die Polizei ein Bandidos-Vereinsheim in Leverkusen durchsucht. Am 10. Januar war außerdem eine Shisha-Bar in Köln kontrolliert worden. Diese Maßnahmen haben nun möglicherweise Wirkung gezeigt.

Die Rockergruppen Hells Angels und Bandidos führen in Nordrhein-Westfalen seit einigen Jahren einen brutalen Kampf. Allein seit Mai 2017 hat es zwischen den Gruppierungen zehn schwere Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit gegeben. In acht Fällen ist dabei geschossen worden.

Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob hatte zu der Lage in Köln gesagt: „Als wären wir hier im Wilden Westen, wird hier rumgeballert.“ Auf Unbeteiligte werde bei den Schießereien im Milieu keine Rücksicht genommen. „Es kann jeden treffen“, sagte Jacob.

Zuletzt waren gleich zweimal in aller Öffentlichkeit Schüsse gefallen: Am 4. Januar feuerten Unbekannte in Köln-Buchheim mehr als ein Dutzend Schüsse auf eine Spielhalle ab. Am selben Tag waren bereits wenige Stunden zuvor in der Nähe des Hauptbahnhofs Schüsse gefallen. Die Polizei hatte daraufhin nach drei Flüchtigen gefahndet.

Die Kölner Polizei konnte die Bandidos-Auflösung auf Anfrage unserer Redaktion weder bestätigen noch dementieren.

(mba)
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