Gedenktag in Duisburg Loveparade-Gedenken mit Kerzenmeer

Duisburg · Die Loveparade-Katastrophe jährt sich zum achten Mal. Einige Betroffene wollen der Gedenkveranstaltung am 24. Juli fernbleiben.

Am kommenden Dienstag jährt sich die Katastrophe der Duisburger Loveparade zum achten Mal. An der Gedenkstätte wird auch in diesem Jahr wieder der 21 Todesopfer gedacht, die am 24. Juli 2010 infolge einer Massenpanik ums Leben gekommen sind. Organisiert wird der Gedenktag vom Kuratorium der „Stiftung Duisburg 24-7-2010“, in dem auch die ehemalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) mitwirkt. Zahlreiche Hinterbliebene und Betroffene werden erwartet.

Bereits am Vorabend wird es wieder die Nacht der 1000 Lichter geben, die vom Duisburger Verein „Bürger für Bürger“ organisiert wird. „Wir rechnen damit, dass 300 Menschen kommen werden“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Rolf Karling. Der Karl-Lehr-Tunnel, der einzige Ein- und Ausgang zum damaligen Loveparade-Gelände, wird für die Gedenkveranstaltungen für den Autoverkehr gesperrt.

Die Stiftung ist auch für die Betreuung während des Loveparade-Strafprozesses verantwortlich. „Wir führen pro Verhandlungstag im Durchschnitt drei Gespräche“ sagt Diakon Richard Bannert, der Koordinator der Notfallseelsorge Duisburg. Weil an vielen Prozesstagen die meisten Nebenkläger, Hinterbliebene Betroffene dem Prozess fern bleiben, ist mittlerweile nur noch ein Seelsorger pro Verhandlungstag von Nöten.

Unterdessen übt der Verein „LoPa 2010“, der Betroffene der Katastrophe vertritt, massive Kritik an der Arbeit der Stiftung. „Von Anfang an wurde durch die Stiftung ein Keil zwischen die Hinterbliebenen und Betroffenen getrieben und dadurch gezielt voneinander getrennt“, sagt „Lopa 2010“-Vorsitzende Nadine Lange. „Wir werden zum größten Teil nicht an der Gedenkfeier teilnehmen“, kündigt sie an.

(csh)
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