Niersübergang Fußgängerbrücke am Kastell gesperrt

GOCH · Bei einer Prüfung wurde festgestellt, dass die Niersbrücke zwischen Park und Museum marode ist.

 Mit Gewalt haben Unbekannte gleich in der ersten Nacht den Zaun an der gesperrten Niersbrücke entfernt.

Mit Gewalt haben Unbekannte gleich in der ersten Nacht den Zaun an der gesperrten Niersbrücke entfernt.

Foto: Anja Settnik

(nik) In regelmäßigen Abständen werden (wie überall) die Gocher Brücken überprüft - von einem unabhängigen Ingenieurbüro. Am Mittwoch sah sich ein solcher Fachmann die Niersquerung am Kastell an und erkannte die latente oder gar akute Gefahr. „Der Prüfer sagte uns eindeutig, dass die Tragfähigkeit der Brücke nicht mehr gegeben sei und wir das Bauwerk sofort zu sperren hätten“, erklärte der Rheinischen Post Bernd Verheyen vom Vermögensbetrieb.

Entsprechend hätten die Kollegen noch am selben Abend einen Bauzaun auf beiden Seiten des Übergangs aufgestellt. Rot-weißes Flatterband macht auch eilige Radfahrer frühzeitig auf die Sperrung aufmerksam. „Tatsächlich mussten wir aber gleich am Donnerstagmorgen feststellen, dass der Zaun bereits gewaltsam entfernt worden war“, berichtet Stadtsprecher Torsten Matenaers. Offenbar mit einem eigens herbeigeholten Seitenschneider (wer hat so etwas schon in der Tasche?) wurden die stabilen Drähte, mit denen die Zaunelemente arretiert waren, durchgeschnitten.

„Wir appellieren an die Bürger, so etwas sein zu lassen, denn wir sperren bestimmt nichts, um jemanden zu ärgern, sondern vielmehr, um die Leute vor Schaden zu bewahren“, sagt Matenaers.Die Holzkonstruktion der viel genutzten Fußgängerbrücke ist seit längerer Zeit schadhaft; wie marode sie tatsächlich ist, wurde erst jetzt bemerkt. „Vor Jahren war das hölzerne Untergestell schon stabilisiert worden, aber die durch einen Pilz verursacht Fäulnis ging weiter. „Das sind tragende Teile, da kann man nicht drüber hinweg sehen“, so Matenaers.

Weil die Notwendigkeit, die Brücke zu ersetzen, schon erkannt war, steht das Vorhaben sogar schon im Haushaltsplan der Stadt Goch. Rund 340.000 Euro hatte der Rat der Stadt für die Maßnahme bereitgestellt. Noch in diesem Herbst sollen Ausschreibungen erfolgen. Fundament und Stahlgerippe, heißt es bislang, können wohl bleiben, das Holz muss jedoch komplett erneuert werden. Zunächst einmal fehlt den Gochern jedenfalls die Brücke. Die Stadt bittet sie, den Umweg vorerst zu akzeptieren.

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