Mehr Klimaschutz NRW will bis 2050 treibhausgasneutral wirtschaften

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalen will sich gesetzlich verpflichten, bis 2050 treibhausgasneutral zu wirtschaften. Das hat das Landeskabinett am Montag in Düsseldorf festgelegt. Darüber hinaus habe das NRW-Kabinett das bundesweit erste „Klima-Anpassungsgesetz“ beschlossen.

 Ursula Heinen-Esser (l), NRW-Umweltministerin, und Andreas Pinkwart, NRW-Wirtschaftsminister, geben eine Pressekonferenz in der Staatskanzlei.

Ursula Heinen-Esser (l), NRW-Umweltministerin, und Andreas Pinkwart, NRW-Wirtschaftsminister, geben eine Pressekonferenz in der Staatskanzlei.

Foto: dpa/Marius Becker

Damit verschärft die schwarz-gelbe Koalition die Klimaschutzziele der rot-grünen Vorgängerregierung. Die hatte im ersten nordrhein-westfälischen Klimaschutzgesetz 2013 eine Minderung der Treibhausgasemissionen um mindestens 80 Prozent bis 2050 festgeschrieben im Vergleich zu 1990.

Die CDU/FDP-Koalition wolle nun sicherstellen, „dass 2050 bei den Treibhausgasemissionen eine Netto-Null steht“, kündigten die Minister für Umwelt und für Wirtschaft, Ursula Heinen-Esser (CDU) und Andreas Pinkwart (FDP), an. Außerdem werde „ein ambitioniertes Zwischenziel für 2030“ fixiert: eine Minderung von 55 Prozent im Vergleich zu 1990.

Darüber hinaus habe das NRW-Kabinett das bundesweit erste „Klima-Anpassungsgesetz“ beschlossen. „Ziel ist es, unsere Widerstandsfähigkeit gegen die negativen Folgen und Gefahren des Klimawandels zu verbessern und Schäden für Natur und Gesellschaft zu minimieren“, erklärte Heinen-Esser. Das neue Gesetz solle „zur Leitschnur werden, uns in allen Lebensbereichen und auf allen Ebenen auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten“.

Die vergangenen Hitze-, Trocken- und Extremwetterereignisse hätten gezeigt, wie der Klimawandel sich auch auf NRW zunehmend auswirke. Klima-Modelle projizierten bei einem ungebremsten Treibhausgasausstoß für NRW eine Temperaturzunahme von 2,8 bis 4,4 Grad Celsius im Zeitraum 2071 bis 2100 - verglichen mit den Jahren 1971 bis 2000.

Die Landesregierung wolle sich verpflichten, alle fünf Jahre eine Klimaanpassungsstrategie zu erstellen zu konkreten Handlungsfeldern wie Gesundheit, Wirtschaft, Wald, Biodiversität oder Stadtentwicklung. Behörden und Ämter sollten das bei ihren Entscheidungen „berücksichtigen“.

(chal/dpa)
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