Mentales Loch statt Wolke 7 Was hinter dem Post-Wedding-Blues steckt

Hetlingen · Das Fest ist vorbei. Was von der Hochzeit bleibt, sind Fotos, Geschenke, Reste der Blumendeko. Und bei einigen frisch Verheirateten: Traurigkeit, Ängste, Antriebslosigkeit. Und dann?

Vielleicht ist auf der Hochzeit nicht alles so gelaufen, wie man es sich gewünscht hatte. Das kann für große Enttäuschung sorgen - auch nach dem Fest.

Vielleicht ist auf der Hochzeit nicht alles so gelaufen, wie man es sich gewünscht hatte. Das kann für große Enttäuschung sorgen - auch nach dem Fest.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Mentales Loch statt Wolke 7: Es kann passieren, dass nach dem Hochzeitsfest ein Stimmungstief aufzieht. Ein Phänomen, das unter dem Namen Post-Wedding-Blues bekannt ist.

Er entsteht laut Psychologin Julia Scharnhorst aus Hetlingen (Schleswig-Holstein) aus unterschiedlichen Gründen. Zum Beispiel, weil die Hochzeitsplanung viele Monate das Leben bestimmt hat und sich nach dem Fest Leere einstellt.

Hohe Ansprüche sorgen für Enttäuschung

Vielleicht ist man auch über zu hohe Ansprüche gestolpert. „Gerade wenn man lange Zeit mit der Planung verbracht hat, soll alles perfekt funktionieren“, sagt Julia Scharnhorst. „Aber irgendwas wird wahrscheinlich nicht geklappt haben.“ Treffen kleine Pannen auf hohe Erwartungen, sorgt das mitunter für riesige Enttäuschung, die auch nach dem Fest nicht gehen mag.

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Foto: Katharina Jaeger

Manchmal sitzen die schwierigen Gefühle nach einer Hochzeit tiefer. „Eine Hochzeit ist nicht nur eine große Party, sondern eine Lebensveränderung“, sagt Julia Scharnhorst. Anlass genug, unsere Psyche zu verunsichern.

Gefühle zulassen

Was gegen ein Stimmungstief nach der Hochzeit hilft, ist vor allem Geduld. „Man darf sich ein, zwei Wochen Zeit nehmen zum Entspannen und Ausklingen, um die Hochzeit erst mal sacken zu lassen“, sagt Julia Scharnhorst. Dabei wichtig: Sich alle Gefühle erlauben.

Oft verzieht sich der Post-Wedding-Blues von alleine wieder. „Nach zwei Wochen sollte man sich wieder gefangen haben“, sagt Scharnhorst. Dauert die Phase länger an und gewinnt an Heftigkeit, braucht es professionelle Hilfe von einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin. Denn dann steckt möglicherweise eine Depression dahinter - für die nicht nur das Hochzeitsfest verantwortlich ist.

(mzu/dpa)
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