Amazon löscht Website Bei Rechten beliebte Internetplattform Parler nicht mehr erreichbar

San Francisco · Nach den Ausschreitungen in Washington geraten soziale Netzwerke zunehmend unter Druck. Parler bot Verschwörungstheorien und rechtem Gedankengut eine weitgehend uneingeschränkte Plattform.

 Auf einem Handy wird die Webseite der Social Media Plattform Parler angezeigt. (Symbolfoto)

Auf einem Handy wird die Webseite der Social Media Plattform Parler angezeigt. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Christophe Gateau

Der besonders von Rechten genutzte US-Onlinedienst Parler ist am Montag vorerst abgeschaltet worden. Das Netzwerk war ab kurz nach Mitternacht in der Nacht zu Montag (Ortszeit, 9 Uhr MEZ) nicht mehr zu erreichen, wie die das Portal "Down For Everyone Or Just Me" berichtete. Der US-Internetriese Amazon hatte zuvor angekündigt, Parler von seinem Server zu löschen. Der Onlinedienst kündigte daraufhin an, einen neuen technischen Anbieter zu suchen; offenbar ist ihm dies bislang nicht gelungen.

Amazon hatte den Schritt nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump angekündigt. In einem Brief an Parler schrieb Amazon, dass das Netzwerk nicht schnell genug gegen gewalttätige Inhalte auf der Plattform vorgegangen sei. Zuvor hatten bereits die Internetunternehmen Google und Apple Parler aus ihren App-Stores verbannt.

Parler war im Jahr 2018 gestartet und war zunächst eine Heimat für Rechtsextremisten. Seitdem aber Netzwerke wie Facebook und Twitter aktiv gegen Falschmeldungen sowie rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte vorgehen, haben Plattformen wie Parler, Newsmax und Rumble massiven Zulauf bekommen. Unter anderem wichen Unterstützer Trumps, die dessen unbelegte Wahlbetrugsvorwürfe glauben, auf die Plattformen aus.

(chal/AFP)
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