Wofür steht bei Washington DC die Abkürzung D.C.?
In Deutschland nennen wir die US-Hauptstadt meistens einfach nur „Washington“. Allerdings lautet die offizielle Bezeichnung der amerikanischen Hauptstadt District of Columbia. Diese leitet sich von Christoph Kolumbus ab, dem italienischen Seefahrer der 1492 Amerika entdeckte. Damals war der Name eine poetische Bezeichnung für die USA.
Auch die Stadt Washington hat einen prominenten Namensgeber: George Washington. Er war von 1789 bis 1797 der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und einer der Gründerväter der USA.
Seit wann ist Washington DC die Hauptstadt der USA?
Zwar wurde Washington DC bereits am 16. Juli 1790 gegründet, aber erst seit 1800 ist Washington D.C. die Hauptstadt der USA. Grund dafür ist, dass die Stadt eigens zu diesem Zweck erbaut werden musste. Bürgermeisterin ist seit 2015 Muriel Bowser.
Zugleich ist der District of Columbia auch Bundesdistrikt und Regierungssitz. Neben dem Amts- und Wohnsitz des US-Präsidenten im Weißen Haus befindet sich auch das Kapitol, in dem der Kongress mit Senats- und Repräsentantenhaus tagt, sowie der Oberste Gerichtshof in Washington D.C. Somit vereint die Stadt alle drei verfassungsmäßigen Gewalten.
Außerdem ist Washington D.C. der Sitz der Weltbank, der Organisation Amerikanischer Staaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Wo liegt Washington DC?
Die Stadt liegt an der Ostküste der USA an der Mündung des Anacostia River in den Potomac River. Der Bundesstaat Maryland liegt im Nordosten und Virginia im Südwesten.
Der Distrikt ist kein Bundesstaat und gehört auch zu keinem. Washington D.C. ist dem Kongress der Vereinigten Staaten direkt unterstellt.
Welche Stadt war vor Washington DC Hauptstadt der USA?
In ihrer über 200-jährigen Geschichte hatten die USA bereits drei Hauptstädte. Am 4. März 1801 wurde Thomas Jefferson als erster US-Präsident in der neuen Hauptstadt Washington in sein Amt eingeführt.
Die erste Hauptstadt war allerdings New York, jedoch nur für zwei Jahre von 1788 bis 1790. Die Vereidigung von George Washington, dem ersten US-Präsidenten, fand dort statt. Er scheute sich davor, eine bereits bestehende Stadt als Hauptstadt zu ernennen und damit andere zu benachteiligen. Daher beauftragte er den Bau und die Planung einer völlig neuen Stadt.
Sie wurde auf dem Gebiet von Maryland und Virginia errichtet und zu einem eigenen Staatsgebiet ausgerufen, um den Einfluss von Politikern einzelner Bundesstaaten zu verhindern.
Bis zur Fertigstellung wurde Philadelphia zur Übergangshauptstadt ernannt und blieb dies zehn Jahre lang von 1790 bis 1800. Sie ist eine der ältesten Städte in den USA und wurde bereits 1681 gegründet. Die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung der USA wurden in Philadelphia verkündet. Dazu erklang das Läuten der weltbekannten Liberty Bell.
Als 1800 dann endlich das Kapitol in Washington D.C. fertig war, fand der Umzug in die neue Hauptstadt statt. Heute ist das Gebäude der Sitz des Kongresses, wo Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses stattfinden.
Interessanterweise musste der damalige US-Präsident Thomas Jefferson als erstes das Staatsgebiet verdoppelt, indem er den Franzosen ihr besetztes Gebiet zwischen Mississippi und den Rock Mountains abkaufte. Damals beschränkte sich das Gebiet der USA auf die Ostküste. Der Preis für 11,2 Millionen Dollar mag heute wenig klingen, man darf aber nicht vergessen, dass der Dollar damals viel mehr wert war als heute.
Neben einem enormen Kulturangebot bietet die Hauptstadt der USA auch fast schon das Flair einer Kleinstadt mit vielen Grünflächen. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die man bei einem Besuch in der Stadt auf keinen Fall verpassen sollte.
- Union Station: Mit der prunkvollen Eingangshalle aus weißem Marmor und Gold beeindruckt der Bahnhof jeden, der mit dem Zug in die Stadt reist. Auch der große Brunnen vor dem Haupteingang am Columbus Circle versetzt Besucher in Staunen.
- United States Capitol: Mit seiner hohen Kuppel thront das US Capitol etwa 30 Meter auf einem Plateau über Washington D.C. Es ist als Sitz des amerikanischen Kongresses der politische Mittelpunkt der Hauptstadt.
- National Mall: Die meisten Monumente und Museen befinden sich in unmittelbarer Umgebung der National Mall. Mit ihren fast zwei Meilen Länge ist sie ideal für Jogger und Spaziergänger. Das Kapitol liegt am östlichen Ende der National Mall. Denkmäler, die man auf jeden Fall besichtigen sollte, sind das Washington Monument, das Lincoln Memorial, das World War II Memorial, das Vietnam War Memorial und das Korean Memorial.
- Smithsonian Museen: Die Smithsonian Institution hat ihren Sitz in Washington und ist eine bedeutende US-amerikanische Forschungs- und Bildungseinrichtung, die unzählige Museen betreibt. Das Besondere: viele dieser beeindruckenden Museen kosten gar keinen Eintritt. Besonders hervorzuheben sind das National Air and Space Museum, das Museum of Natural History, das Museum of American History und das National Museum of the American Indian.
- White House: Das Weiße Haus ist der Amtssitz des US-Präsidenten und das Zentrum von Washington. Derzeit bewohnt es der amtierende Präsident Donald Trump, was sich aber bei der US-Wahl 2020 am 3. November ändern kann, wenn er sich seinem Herausforderer Joe Biden stellen muss. Die Sehenswürdigkeit kann leider nur von US-Bürgern besucht werden.
- Arlington Cemetry: Arlington Nationalfriedhof in Virginia ist ein Soldatenfriedhof, der einem durch die gigantische Größe den Atem raubt. Dort sind mehr als 300.000 Soldaten sowie einige berühmte US-Persönlichkeiten beerdigt. Natürlich ist der Besuch kostenlos.
- Pentagon: Der Hauptsitz der US-amerikanischen Verteidigung befindet sich ebenfalls in Arlington. Läuft man von der Metro-Station um das gewaltige fünfeckige Gebäude herum, gelangt man zum Petagon Memorial. Dort wurde ein Gedenkplatz mit 184 Steinbänken geschaffen, die an die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 erinnern sollen.
- Georgetown: Mit seinen vielen historischen Häusern strahlt Georgetown eine ganz eigene Atmosphäre aus. Nordwestlich von Georgetown befindet sich die weltberühmte Universität der Stadt.
- Library of Congress: Die größte Bibliothek der Welt befindet sich in Washington. Über 100 Millionen Bücher, Manuskripte, Fotografien, Noten und Landkarten befinden sich in dem historischen Gebäude.
- Washington Monument: Die 160 Meter hohe Säule wurde als Denkmal für den Gründer und ersten Präsidenten der USA George Washington erbaut. Sie gilt heute als Wahrzeichen von DC. Jede der 50 Flaggen, die den Obelisken umwehen repräsentiert einen der 50 US-Bundesstaaten.
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