Rentabilität und Kursentwicklung schlechter Deutsche Firmen verlieren im europäischen Wettbewerb

Hamburg/Düsseldorf (rpo). Im europäischen Wettbewerb haben die deutschen Konzerne Boden verloren. Nur noch eine Hand voll Unternehmen könne bei der wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit mit der europäischen Konzernelite mithalten, berichtete das "Manager Magazin" unter Berufung auf eine Erhebung unter Europas 500 größten Aktiengesellschaften.

Top 25: Die größten deutschen Medien-Unternehmen
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Demnach erwirtschaften die 49 deutschen Konzerne zwar häufig noch immer die größten Umsätze. In Puncto Rentabilität und Kursentwicklung seien sie aber weiter zurückgefallen.

Im Leistungsvergleich der europäischen Volkswirtschaften belegt Deutschland dem Bericht zufolge nur noch Rang acht. Und nur noch acht deutsche Unternehmen schafften es überhaupt in die Top 100 der Konzernrangliste, wie das Magazin weiter berichtetet. Eine Ausnahme bilde hierbei der Sportartikelhersteller Puma, der dem Blatt zufolge auf Grund seiner Eigenkapitalrendite und Kursentwicklung in der Studie die Spitzenposition belegte.

Aber auch Kali und Salz auf Rang 32 und damit Sieger der Chemieindustrie, sowie Porsche (Rang 16) und Continental (Rang 44), die Platz zwei und drei innerhalb der Automobilindustrie belegten, schnitten beachtlich ab. Deutlich enttäuschender fiel das Urteil für andere Unternehmen aus: Infineon rangierte in der Studie auf Rang 479, die Deutsche Telekom auf Rang 470 und der Finanzdienstleister MLP auf Platz 468.

Die Euro-500 Studie wird jedes Jahr von dem Finanzwissenschaftler Reinhart Schmidt von der Universität Halle-Wittenberg und der Beratungsgesellschaft Deloitte durchgeführt. Darin werden die 500 größten Börsenfirmen Europas, geordnet nach Marktkapitalisierung und Streubesitz untersucht. Die Experten nehmen bei ihrer Bewertung den Angaben zufolge sowohl fundamentale Firmenkennziffern wie Eigenkapitalrendite als auch die Entwicklung des Aktienkurses unter die Lupe.

DaimlerChrysler laut Studie wertvollstes Markenunternehmen

Bei einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Studie des Markenvermittlers Semion, der jedes Jahr die Werte der 50 bekanntesten deutschen Marken ermittelt, landete DaimlerChrysler auf Platz 1. Mit einem Markenportfolio im Wert von knapp 32 Milliarden Euro liegt der Automobilkonzern damit vor BASF, Volkswagen und der Deutschen Post, wie das "Handelsblatt" berichtete. Allerdings habe das Image von DaimlerChrysler wegen der Querelen um die Beteiligung an Mitsubishi Motors etwas gelitten - der Markenwert sei im Vorjahresvergleich um 5 Prozent gesunken.

Grundlage der Studie, die jedes Jahr die Werte der 50 bekanntesten deutschen Marken ermittelt, sind Kriterien wie Finanzwert, Markenschutz, Markenstärke und Markenimage. Auch Faktoren wie die Entwicklung und Gewinnsituation, Marktanteile, Marketingaktivitäten und Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung finden Berücksichtigung. Bei einer kürzlich vorgelegten Markenstudie von BBDO hatte hingegen die Deutsche Telekom Mercedes als wertvollste Marke abgelöst. Im Gegensatz zur Semion-Studie spielten dabei den Angaben zufolge kurzfristige Ertragsituationen eine größere Rolle.

(ap)
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