DHL soll kommen Leipzig: Schafft die Post Tausende Arbeitsplätze?

Leipzig (rpo). Laut eines Zeitungsberichtes wird die Deutsche Post den europäischen Knotenpunkt des Kurierdienstes DHL von Brüssel nach Leipzig verlegen. Dort werde nun mit bis zu 3.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen gerechnet, heißt es.

Bereits in den kommenden zwei Tagen sollen die belgischen Mitarbeiter nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" darüber offiziell informiert werden. Ein Postsprecher wollte die Entscheidung, die in dieser Woche gefallen sei, demnach noch nicht bestätigen. Er habe sie aber auch nicht dementiert und zudem darauf verwiesen, dass das Unternehmen spätestens Ende der Woche den Standortbeschluss bekannt gebe. Als Investitionssumme für das Projekt in Leipzig sind dem Bericht zufolge rund 250 Millionen Euro vorgesehen.

Unter Berufung auf Brüsseler Kreise berichtete die Zeitung, die Deutsche-Post-Tochter DHL wolle sich nicht komplett aus Belgien zurückziehen. Ein regionales Verteilungszentrum bleibe erhalten. Zuvor waren in Belgien demnach Gespräche über die Ausweitung der von DHL geforderten Nachtflüge von 25.000 auf 30.000 im Jahr gescheitert. Zudem sei keine Einigung über den Einsatz leiserer Maschinen erzielt worden. Die belgische Regierung werfe DHL vor, seine Bedingungen für den völligen Erhalt des Standortes immer weiter in die Höhe geschraubt zu haben. Aus dem Rennen sei auch der französische Frachtflughafen Vatry, hieß es weiter.

Aus Protest gegen gegen den befürchteten Verlust von 2.000 Arbeitsplätzen hätten am Vorabend rund 500 DHL-Angestellte kurzfristig ihre Arbeit niedergelegt. Derzeit beschäftigt DHL der Zeitung zufolge in Belgien 6.600 Mitarbeiter, davon rund 3.000 am Flughafen Zaventem. In Leipzig werde im Zuge der DHL-Entscheidung, die die Verlagerung des Drehkreuzes bis spätestens in vier Jahren vorsieht, mit dem Zuwachs von bis zu 3.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen gerechnet.

(afp)
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