Kommen und Gehen bei den Dallas Mavericks Nowitzkis Neuaufbau mit Odom und Carter

Düsseldorf · Tyson Chandler und Caron Butler sind bereits weg, J.J. Barea und DeShawn Stevenson folgen wahrscheinlich schon bald. Die Dallas Mavericks gehen die Operation Titelverteidigung in der NBA mit einem radikalen Umbau des Meisterkaders an.

NBA 11/12: Nowitzki und Co. wieder im Training
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Besonders der Weggang von Chandler wiegt schwer. Der Center entwickelte sich speziell in den vergangenen Play-offs zu Nowitzkis wichtigstem Helfer und hatte einen dementsprechend großen Anteil an der Meisterschaft der Texaner. Für den 2,16 Meter großen Kalifornier, der künftig die New York Knicks zu Erfolgen führen soll, steht noch kein Ersatz parat. Brendan Haywood, im Meisterjahr nur zweite Wahl, wird der Job aber intern zugetraut.

"Mavs" träumen von Howard

Doch für die Position des Centers haben die "Mavs" eigentlich eine große, aber schwierig zu realisierende Lösung im Blick. Dwight Howard von den Orlando Magic heißt das Objekt der Begierde. Jedoch buhlen auch die Los Angeles Lakers und die New Jersey Nets um die Dienste des Superstars, der Chandler mehr als nur ersetzen könnte.

Howard hatte zuvor offiziell bei den Magic um Wechsel-Erlaubnis gebeten, um seine Karriere voranzutreiben. "Ich habe alles für die Stadt getan. Ich glaube nicht, dass die Menschen verstehen, wie sehr ich diese Stadt liebe, es geht weit über Basketball hinaus. Das macht es so hart", sagte Howard, der seit seinem NBA-Debüt 2004 in Orlando spielt und kontinuierlich zu den besten Reboundern der Liga gehört.

Ist der Deal mit Howard für Mavericks-Besitzer Mark Cuban nicht zu stemmen, hat der Nowitzki-Klub noch in Person von Samuel Dalembert ein Ass im Ärmel. Der Center der Sacramento Kings könnte für ein Jahr unter Vertrag genommen werden und mit seiner Unterschrift einerseits Chandlers Vakuum füllen, andererseits den Etat nicht zu sehr belasten, um 2012 einen Free Agent vom Kaliber eines Deron Williams zu verpflichten.

Nowitzki lobt Odom

Sicher in Dallas ist derweil Lamar Odom von den Los Angeles Lakers, zudem scheint der Deal mit dem ehemaligen Slam-Dunk-Contest-Sieger und Olympiasieger Vince Carter nur noch Formsache zu sein. Die Routiniers sollen Nowitzki in der Offensive unterstützen. "Ich habe jetzt Odom, Nowitzki und Shawn Marion, damit haben wir jetzt vielleicht das beste Forward-Trio der Liga", sagte Mavericks-Coach Rick Carlisle.

"Ich bin begeistert. Er passt gut zu uns. Ich war schon immmer ein Fan seiner Spielweise. Er spielt elegant, und es macht Spaß, ihm zuzusehen. Er kann auf vielen Positionen eingesetzt werden. Er gehört unter den großen Spielern zu den besten Passgebern, die es in der Liga jemals gegeben hat. Es wird Spaß machen, mit ihm zusammenzuspielen", freut sich Nowitzki bereits auf das Zusammenspiel mit Odom, der von seinem ehemaligen Teamkollegen Kobe Bryant jetzt schon in Los Angeles vermisst wird: "Ich will ehrlich sein. Das gefällt mir nicht", kommentierte der Superstar im Trainingscamp des 16-maligen NBA-Champions den Wechsel Odoms, der in Texas 8,9 Millionen Dollar pro Saison kassiert.

Wiedervereinigung von Carter und Kidd

Über den Zugang Carters, der drei Millionen Dollar verdienen soll, wird sich vor allem Nowitzkis Spielmacher Jason Kidd freuen. Bei den New Jersey Nets bildete er gemeinsam mit dem sprunggewaltigen Carter, der bei den Olympischen Spielen 2000 vor einem Dunking über den Franzosen Frederic Weis seinen 2,18 Meter großen Gegenspieler mit einem Bocksprung überwand, ein Duo, von dem die Fans in East Rutherford zurecht noch heute schwärmen.

2007 gelang der Kombination Carter-Kidd gegen die Washington Wizards etwa ein historisches Triple Duble, der zweistelligen Ausbeute in den Kategorien Punkte, Rebounds und Assists. Die letzten zwei Spieler einer Mannschaft, die ein Triple Double in einem Spiel erzielten, waren 1989 die legendären Michael Jordan und Scottie Pippen. Carter gelangen damals 46 Punkte, 16 Rebounds und zehn Assists während Kidd zehn Punkte, 16 Rebounds und 18 Assists zum Erfolg beisteuerte.

Kidd, der nach eigener Aussage nichts mit dem Deal zu tun hat, begrüßt die bevorstehende Verpflichtung Carters, den die Phoenix Suns aufgrund seines hohen Gehalts von 18 Millionen Dollar aus dem laufenden Vertrag entließen. "Wir reden hier von einem Veteranen, der es versteht, zu spielen und zu siegen. Er kann uns sicher helfen."

(can)
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