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Matthew Boling Ist er der neue Usain Bolt?

Houston · Matthew Boling rennt mit 18 Jahren die 100 Meter in 9,98 Sekunden und versetzt die Leichtathletik-Welt damit in Staunen. Doch ist der US-Schüler damit schon der nächste Usain Bolt? Der langjährige deutsche Sprinter Alexander Kosenkow sagt nein.

 US-Sprinter Matthew Boling.

US-Sprinter Matthew Boling.

Foto: AP/Ronald W. Erdrich

Dass ein Sprinter aus den USA die Leichtathletik-Welt aufhorchen lässt, ist keine Seltenheit. Doch dass es sich bei dem US-Sprinter um einen 18-jährigen Weißen handelt, ist dann aber doch außergewöhnlich. Matthew Boling heißt der junge Mann, aus dem mancher Beobachter schon den nächsten Usain Bolt machen will. „Schuld“ an solche hoch gegriffenen Vergleichen ist eine Zeit: 9,98 Sekunden. So schnell lief Boling im Trikot der Houston Strake Jesuit High-School Ende April in Houston, Texas. Mit 18 Jahren unter zehn Sekunden – in Zeiten von Social Media ging das Video dieses Laufs um die Welt. Mit dieser Zeit hätte sich Boling schließlich 2016 für das olympische Finale qualifiziert. Allein, Eingang in die offiziellen Rekordbücher fand der Lauf nicht, dafür war der Rückenwind mit 4,2 Metern pro Sekunde zu stark. Erlaubt sind zwei Meter pro Sekunde.

Doch Rolings raumgreifender Laufstil, mit dem er die Konkurrenz deklassierte, begeisterte trotzdem viele Zuschauer. Und das mit dem Rückenwind wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Also lief er zwei Wochen später 10,13 Sekunden  und brach so den 29 Jahre alten High-School-Rekord in den USA. „Nach den 9,98 Sekunden hat jeder auf den Rückenwind hingewiesen, also habe ich mir gedacht: Ok, dann lege ich halt noch mal so eine Zeit hin“, sagte Roling dem „Houston Cronicle“. Als er anschließend noch die 4x400-Meter-Staffel seiner Schule aus aussichtsloser Position zum Sieg lief, war er endgültig zum Internet-Phänomen seiner Sportart avanciert.

Doch was sagen solche Aufsehen erregenden Leistungen in diesem Alter überhaupt aus? Ist Bolings Weg zum Star damit schon vorgezeichnet? Alexander Kosenkow ist da vorsichtig. Der 42-Jährige war dreimal Deutscher Meister über die 100 Meter und gewann vier Staffel-Medaillen bei Europameisterschaften. „Man muss erstmal abwarten, was er unter regulären Bedingungen laufen kann und weiterhin seine Leistungen beobachten. Erst in zwei, drei Jahren kann man seine Leistungen mit anderen Spitzenathleten vergleichen, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen“, sagt der Wattenscheider. Hinzukommt: „Für mich ist es durchaus möglich bei besonders talentierten Sprintern, die gut trainiert sind, und bei super Bedienungen in dem Alter, solche Leistungen zu erzielen. Manche Sprinter sind mit 18 Jahren körperlich und trainingstechnisch voll ausgewachsen. Mit späteren Jahren sind Leistungssteigerungen dann aber kaum noch möglich.“

„Weißen Blitz“ nennen sie Boling inzwischen. Und der Lockenkopf will seine Fangemeinde weiter bedienen. „Ich denke, da geht in diesem Sommer noch etwas“, sagte er.

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