Handball-Bundesliga BHC knackt seinen Erstliga-Rekord

Ludwigsburg / Solingen · Der Bergische HC bewahrt kühlen Kopf und feiert mit dem 28:21 (15:11) bei der SG Bietigheim den dritten Auswärtssieg in Serie.

Fabian Gutbrod wurde in der 23. Minute eingewechselt, als es beim Bergischen HC in der Offensive nicht lief. Bei nur einem Fehlversuch traf der Rückraumlinke vor der Pause fünf Mal.

Fabian Gutbrod wurde in der 23. Minute eingewechselt, als es beim Bergischen HC in der Offensive nicht lief. Bei nur einem Fehlversuch traf der Rückraumlinke vor der Pause fünf Mal.

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Zwischen Daniel Fontaine und seinem Trainer Sebastian Hinze gab es eine klare Absprache. Der am Daumen leicht verletzte Rückraumspieler sollte im Auswärtsspiel bei der SG Bietigheim nur zum Einsatz kommen, wenn es unbedingt notwendig sein würde. „Csaba hat leider unseren Matchplan ein bisschen durcheinander gebracht“, sagte Fontaine, der im Innenblock bereits nach knapp zehn Minuten in die Bresche springen musste, weil Csaba Szücs seine zweite Zeitstrafe kassiert hatte.

Dass Sebastian Hinze bis Mitte der zweiten Halbzeit auf seinen Abwehrchef verzichtete, tat der Deckungsleistung des Bergischen HC keinen Abbruch. Daniel Fontaine an der Seite von Max Darj oder Leos Petrovsky – der Innenblock agierte egal in welcher personellen Konstellation wie der gesamte Deckungsverbund kompakt und effektiv. Das spiegelte sich nicht nur in den 21 Gegentreffern wider, sondern auch in der Leistung beider Keeper. Christopher Rudeck und der in der 43. Minute eingewechselte Bastian Rutschmann stellten mit zusammen 17 Paraden ihre Gegenüber klar in den Schatten.

Besonders wertvoll waren Rutschmanns abgewehrte Bälle in der Phase, als der Tabellenvorletzte ganz dicht dran war, dem Mitaufsteiger die Führung aus den Händen zu nehmen. Csaba Szücs hatte gerade die Rote Karte nach seiner dritten Zeitstrafe und weitere Zwei Minuten wegen Meckerns kassiert, als Michael Kraus mit zwei Treffern in Serie zum 17:18 verkürzte. Es folgte die Auszeit zum richtigen Zeitpunkt: „Wir haben uns gesagt: Es ist nichts passiert, wir liegen immer noch mit einem Tor vorne“, sagte Sebastian Hinze später in der Pressekonferenz. Mit dieser positiven Einstellung stellte sein Team das Ergebnis innerhalb weniger Minuten auf 22:17. Selbst eine offensive Manndeckung ließ sein Team später unbeeindruckt.

Hinzes Trainerkollege Hannes Jon Jonsson zeigte sich bitter enttäuscht – insbesondere, was genau diese entscheidende Phase betraf. „Wir kommen auf 17:18 ran und geben das Spiel dann weg wie einem Testspiel im August.“ Im Kampf gegen den Abstieg sei die Leistung seiner Mannschaft in allen Bereichen zu wenig gewesen.

Ganz anders klang das bei Sebastian Hinze: „Wir hatten heute eine andere Qualität als in den letzten beiden Spielen. Wenn wir nicht den Abstiegskampf angenommen hätten, hätten wir vermutlich schlechte Karten gehabt.“ Statt Tempospiel setzten die Löwen gegen den Tabellenvorletzten auf diszipliniert vorgetragenen Angriffe, in denen Fabian Gutbrod oder auch Bogdan Criciotoiu oftmals die entscheidenden Stiche aus dem Rückraum setzten.

Nach Göppingen, Gummersbach hat der Bergische HC mit 28:21 gegen die SG Bietigheim das dritte Auswärtsspiel in Serie gewonnen. Neben diesem kleinen Vereinsrekord haben die Löwen zudem eine weitere Bestmarke aus der Saison 2014/15 geknackt: Der BHC brachte am 26. Spieltag die Punkte 28 und 29 unter Dach und Fach – so viel noch nie zuvor in der Ersten Liga.

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