Handball-Bundesliga Bergischer HC vermisst sein Tempospiel

Solingen / Nürnberg · Bei der 18:26 (9:12)-Niederlage beim HC Erlangen fehlt dem Bergischen HC die Konsequenz in der Abwehr.

 Nach dem Ausfall von Max Darj war Rafael Baena (r.) der einzig verbliebene Kreisläufer im Kader des Bergischen HC. Der Spanier agierte nur in der Offensive, erzielte gegen den HC Erlangen zwei Treffer und holte einige Siebenmeter heraus.   Foto: Zink / Imago

Nach dem Ausfall von Max Darj war Rafael Baena (r.) der einzig verbliebene Kreisläufer im Kader des Bergischen HC. Der Spanier agierte nur in der Offensive, erzielte gegen den HC Erlangen zwei Treffer und holte einige Siebenmeter heraus. Foto: Zink / Imago

Foto: imago/Zink/Sportfoto Zink / OGo

Gerade erst war Csba Szücs nach längerer Verletzungspause ins Abwehrzentrum des Bergischen HC zurückgekehrt, jetzt musste der Handball-Erstligist sein Auswärtsspiel beim HC Erlangen ohne den zweiten fest gesetzten Mann im Innenblock bestreiten. Max Darj fehlte bei der 18:26 (9:12)-Niederlage in der Nürnberger Arena mit einer Knieverletzung, die er sich in der Partie gegen die HSG Wetzlar (26:22) zugezogen hatte. Seine Aufgaben übernahmen anfangs Linus Arnesson in der Defensive sowie Rafael Baena in der Offensive, der somit als einziger etatmäßiger Kreisläufer im BHC-Kader agierte. Die Partie im Spielfilm.

3.Minute Im Regelfall wird ein etwas härteres Foul in den ersten Minuten nur mit einer Gelben Karte geahndet. Robert Tönnies und Robert Schulze hingegen schicken Csaba Szücs nach nur 49 Sekunden für zwei Minuten vom Feld. In Unterzahl holt Rafael Baena einen Siebenmeter heraus, mit dem Arnor Gunnarsson jedoch an HCE-Keeper Nikolas Katsigiannis scheitert. Im Folgeangriff erzielt Jonas Thümmler das 2:0.

11.Minute Die Löwen hätten sich nicht beschweren können, wenn sie nach elf Minuten höher zurückgelegen hätten als 2:5. Zu wenig machen die Erlanger aus den Versuchen, nach Ballgewinnen ihr Tempospiel aufzuziehen. Der BHC ließ sich nicht stressen und spielte fast jeden seiner Angriff bis ans Zeitlimit herunter und war deswegen zu ungenauen Abschlüssen gezwungen.

16.Minute Die Schiedsrichter bleiben konsequent bei ihrer konsequnten Linie mit Zwei-Minuten-Strafen. Dieses Mal profitieren die Bergischen von Jan Schäffers Hinausstellung. Linus Arnesson findet die Lücke zum ersten BHC-Ausgleich (5:5).

21.Minute Inzwischen vertraut Löwen-Coach Sebastian Hinze auf Kristian Nippes im Innenblock einer defensiv agierenden 6:0-Abwehr. Auch der Kapitän erhält prompt eine Zeitstrafe, und Michael Haaß trifft zum 8:7. Ein mögliches zweites Gegentor in dieser Phase verhindert der gerade eingewechselte Bastian Rutschmann mit seiner Parade gegen Nico Büdel.

25.Minute Aller guten Dinge sind drei: Nach zwei an Katsigiannis gescheiterten Siebenmetern überwindet Arnor Gunnarsson den Erlanger Schlussmann von Rechtsaußen zum 8:9.

27.Minute Der Bergische HC kommt nicht in sein gefürchtetes Tempospiel und zu einfachen Toren – selbst die Schnelle Mitte funktioniert nicht. Gleich drei Mal in Folge werden die Gäste zurückgepfiffen. Weil die Franken sich inzwischen aus dem Rückraum eingeworfen haben, liegen sie nach Treffern von Christoph Steinert und Michael Haaß zur Halbzeit mit 12:9 in Front.

32.Minute Zum dritten Siebenmeter tritt Linus Arnesson an. Sein Versuch landet neben dem rechten Pfosten, ohne dass Nikolas Katsigiannis seine Finger im Spiel hätte. Mit seinem vierten Treffer erhöht Christoph Steinert im Folgeangriff auf 13:9.

37.Minute Milan Kotrc läuft den ersten und einzigen Tempogegenstoß des BHC in diesem Spiel. Auch er findet in Katsigiannis seinen Meister. Statt 11:14 heißt es wenig später 17:11 für die Erlanger, die konsequent ihre Chancen verwerten. Die Auszeit ist die logische Folge, in der BHC-Coach Sebastian Hinze die Option des siebten Feldspielers zieht.

44.Minute Innerhalb von vier Minuten handelt sich Csaba Szücs seine Zeitstrafen zwei und drei sowie die damit verbundene Rote Karte ein. Zu allem Überfluss trifft es den BHC kurze Zeit später mit weiteren Zwei Minuten wegen eines Wechselfehlers. Die Franken haben sich nicht nur wenig beeindruckt von der Löwen-Taktik gezeigt, in den Angriffen ohne Torhüter zu agieren, sondern nutzen zudem den numerischen Vorteil gnadenlos aus. Bis zur 47. Minute ziehen sie auf 21:13 davon.

56.Minute An Nikolaos Katigiannis ist an diesem Abend kaum ein Durchkommen. Elf Paraden und drei abgewehrten Siebenmetern stehen nach 60 Minuten 18 kassierte Treffer gegenüber. Christopher Rudeck und Bastian Rutschmann stehen bei dessen Fangquote von 40 Prozent klar im Schatten des Torhüter-Kontrahenten. Und er setzt noch einen drauf: Der HCE-Keeper trifft selbst zum zwischenzeitlichen 25:17 ins leere Löwen-Gehäuse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort