Beim 3:0 in Meppen Das sagt MSV-Torhüter Müller zu seinem spektakulären Tor

Düsseldorf · Der MSV Duisburg bleibt in der Erfolgsspur. Auch dank eines spektakulären Treffers von Torhüter Vincent Müller gewinnen die Zebras in Meppen 3:0. Was der 21-Jährige zu seinem Treffer sagt und was er dem Team in der Liga zutraut.

 Vincent Müller.

Vincent Müller.

Foto: MSV Duisburg

Nach dem 3:0-Auswärtssieg feierten die Spieler des MSV Duisburg ausgelassen vor der Kurve mit den mehr als 1000 mitgereisten Anhängern. Ein MSV-Profi durfte sich dabei auf dem Zaun als Anheizer und Vorsänger probieren: Torhüter Vincent Müller. Es war der krönende Abschluss eines Tages, den der 21-Jährige wohl nie vergessen wird.

So richtig realisieren konnte Müller zunächst allerdings nicht, was ihm bei Duisburgs Erfolg in Meppen gelungen war. „Die Situation war etwas verwirrend für mich. Ich habe mir gedacht: Was ist da passiert?“, gab der Torhüter des MSV am Mikrofon bei MagentaSport zu. Er müsse die Tore doch eigentlich verhindern: „Und dann schieße ich selbst eins?“ Und noch dazu ein solch spektakuläres.

In der 65. Minute schlug der Schlussmann einen Freistoß nach vorne. Der Ball prallte nach weitem Flug einmal im Strafraum der Meppener auf und sprang dann über den weit vor seinem Tor stehenden Torwart Jonas Kersken hinweg ins Tor. Sehr zur Überraschung von Müller, den Akteuren und allen der 9400 Zuschauern in der Hänsch-Arena.

„Es war nicht der beste Ball, viel zu weit sogar“, sagte Müller, der nach der Ausführung zunächst zurück ins Zentrum gerannt war, „weil der Freistoß so weit außen war.“ Auch beim Blick nach vorn habe er sich zunächst nichts gedacht: „Auf einmal schau ich hin und denke: Okay, den hat der Torhüter.“ Hatte er nicht. „Dann sehe ich die Jungs auf mich zurennen. Da habe ich erstmal zwei Minuten gebraucht um zu realisieren: Ich habe gerade ein Tor geschossen. Aber: Tor ist Tor, nehme ich mit“, sagte Müller – und zeigte sich in Spendierlaune: „Mein erstes Profi-Tor, zu Null gespielt und 3:0 gewonnen: da muss ich einen ausgeben! Wir haben jetzt zwei Tage frei, da geht einiges auf der Rückfahrt.“

Meppens Stürmer Marvin Pourie nahm seinen Keeper nach dem Spiel in Schutz. „So welche Sachen passieren. Kein Vorwurf an Jonas, er hat uns schon oft genug Dinger gehalten. Für mich ist er einer der Top-Torhüter der 3. Liga“, sagte Pourie: „Jetzt hat er einen Bock geschossen, aber es geht weiter.“ Ähnlich sah es Trainer Stefan Krämer, der eine Torwart-Diskussion direkt im Keim erstickte.

Für MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp, der das 1:0 einleitete und das 3:0 selbst per Foulelfmeter erzielte, war das „kuriose Tor“ auch ein Ausdruck der aktuellen Situation, in der sich der MSV befindet. „Im letzten Jahr hätten wir noch so ein Tor kassiert“, sagte der Routinier, der zudem den Zusammenhalt als Erfolgsrezept anführte: „Man sieht, dass wir sehr gut zusammenspielen, jeder für den anderen da ist. Wir erarbeiten uns in erster Linie den Erfolg, dass sollte auch unsere Identität sein.“

Nach dem dritten Sieg in Serie sprang der MSV auf Rang fünf. Man müsse nun dranbleiben und Woche für Woche abliefern, sagte Stoppelkamp. Torhüter Müller schlug dagegen schon etwas forschere Töne an. Geht es nach Müller, dann könnte in dieser „irren“ Liga „so einiges“ gehen. „Es ist einiges möglich in dieser Liga. Waldhof verliert hier in Mannheim 2:6, wir gewinnen mit 3:0. Wenn wir so weiter machen, dann sieht es bis zur Winterpause gut für uns aus“, sagte Müller.

Als nächste Aufgabe in der Liga wartet am sechsten Spieltag der VfB Oldenburg auf die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner. Am Montag, 29. August, gastiert der Aufsteiger in Duisburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort