Enttäuschung nach 2:2 gegen RWE Duisburgs verhängnisvolle Derby-Minuten sorgen für Frust

Duisburg · Der MSV Duisburg überzeugt gegen Rot-Weiss Essen über weite Strecken, doch bittere Minuten kosten den Zebras den Sieg. Nach dem 2:2 im Revier-Derby ist die Enttäuschung groß. Trainer Torsten Ziegner nimmt aber auch positive Aspekte mit und gibt sich zuversichtlich.

 Essens Ron Berlinski (l.) gegen Duisburgs Marvin Senger.

Essens Ron Berlinski (l.) gegen Duisburgs Marvin Senger.

Foto: IMAGO/Team 2/IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

Es war alles angerichtet für einen Abend ganz nach dem Geschmack von Moritz Stoppelkamp und des MSV Duisburg. Der Kapitän ging im Derby gegen Rot-Weiss Essen voran, kämpfte und war an nahezu allen gefährlichen Aktionen der Hausherren beteiligt. Spätestens als der Routinier nach 52 Minuten mit einem sehenswerten Schlenzer auch noch das 2:0 erzielte und das Stadion in ein Tollhaus verwandelte, schien alles auf einen Derbysieg der Zebras hinauszulaufen.

Dann aber leistete sich der MSV vier verhängnisvolle Minuten, die dem ungeliebten Rivalen genügten, um aus einem 0:2 ein 2:2 zu machen. Vorbei war es mit der Duisburger Sicherheit. „Ich bin mehr als enttäuscht über dieses Unentschieden“, sagte 35-Stoppelkamp, der das Derby auch dazu auserkoren hatte, verlorenen Kredit bei den Fans zurückzuspielen.

„Wir spielen so ein geiles Derby, werfen uns in jeden Zweikampf“, sagte Stoppelkamp, „setzen alles um, was wir uns vorgenommen haben – und dann bringen wir Essen durch eine unglückliche Situation ins Spiel“. Auch Trainer Torsten Ziegner monierte vor allem den Anschlusstreffer zum 1:2, dem seiner Meinung nach ein individueller Fehler vorausgegangen war. „Wir brauchen den Ball einfach nur zu klären. Geschmacklos klären“, sagte Ziegner bei „MagentaSport“.

65 Minuten habe seine Mannschaft „ein tolles Spiel gezeigt“ und „Essen immer wieder zu Fehlern gezwungen“. Doch scheint derzeit noch immer ein Rückschlag zu genügen, um das Duisburger Gebilde ins Wanken zu bringen. Und während der Gast aus Essen nach dem Anschlusstreffer „Morgenluft witterte“, habe sein Team „wacklige Knie“ bekommen und direkt den zweiten Gegentreffer kassiert. „Wir hätten weiter effektiv nach vorne spielen müssen“, haderte Stoppelkamp.

So reichte es am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden, das sich „wie eine Niederlage anfühlt“, sagte Ziegner. Dabei hätte es gar noch schlimmer kommen können für die Zebras. Mit einer starken Parade in der Nachspielzeit rettete Duisburgs Schlussmann Vincent Müller seinem Team zumindest einen Punkt. Eine verpasste Gelegenheit, der RWE-Trainer Christoph Dabrowski hinterhertrauerte. „Ich bin enttäuscht, dass wir nach hinten raus das Spiel nicht sogar gewonnen haben“, sagte Dabrowski, der jedoch auch einräumte, dass ein Dreier wohl des Guten zu viel gewesen wäre.

Trotz des Gefühls, zwei Punkte verloren zu haben, versuchte Ziegner auch Optimismus zu versprühen. Gerade die Art und Weise, wie die Mannschaft das Spiel bestritten hat und mit den Rückschlägen umgegangen ist, stimmte Ziegner positiv für die kommenden Wochen. „Wir werden aus dieser Nummer lernen und ich bin auch zuversichtlich, weil die Jungs komplett mitziehen und keiner den Kopf hat hängen lassen.“ Der Druck ist nach einer Niederlage und einem Remis zum Auftakt jedoch nicht unbedingt kleiner geworden, das weiß auch Duisburgs Trainer: „Ich weiß, dass wir Ergebnisse brauchen.“

Viel Zeit bleibt dem 44-Jährigen und seinem Team nicht, um die gefühlte Niederlage anzuhaken. Denn in der 3. Liga steht eine Englische Woche an. Bereits am Dienstag gastiert der MSV beim FSV Zwickau (19 Uhr), Rivale RWE empfängt zeitgleich Viktoria Köln.

(old)
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