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Pyro, Tore, Emotionen MSV verspielt 2:0-Führung im Derby gegen RWE

Duisburg · Der MSV Duisburg und Ruhrpott-Rivale Rot-Weiss Essen trennen sich im ersten Liga-Derby seit 15 Jahren Unentschieden. In einem emotionalen und intensiven Spiel verspielen die Hausherren vor ausverkauftem Haus innerhalb weniger Minuten eine 2:0-Führung – und müssen am Ende sogar zittern.

 Derby ist Kampf: Essens Ron Berlinski (l.) gegen Duisburgs Marvin Senger.  Foto: Imago

Derby ist Kampf: Essens Ron Berlinski (l.) gegen Duisburgs Marvin Senger. Foto: Imago

Foto: IMAGO/Team 2/IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

Die Vorfreude vor dem ersten Liga-Derby zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen seit 15 Jahren war groß. Bevor das Duell der beiden Rivalen angepfiffen wurde, standen aber zunächst die Fans in der natürlich mit 28.200 Zuschauern ausverkauften Arena im Mittelpunkt und sorgten für den geeigneten Rahmen für diese Partie – und das weitgehend friedlich. Auch vor dem Stadion war es bei dem von der Polizei als „Hochsicherheitsspiel“ eingestuftem Derby ruhig geblieben.

Über die komplette Nordkurve, in der die Anhänger des MSV stehen, erstreckte sich eine Blockfahne. Dazu wurde ein Spruchband entrollt – „120 Jahre MSV Duisburg. Wir sind nur, weil du bist. 15 Jahre Kohorte Duisburg“ war darauf zu lesen. Der Gästeblock, gefüllt mit rund 5000 in rot gekleideten Essenern, antwortete mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Sportlich hatte Moritz Stoppelkamp bereits vor der Partie die Bedeutung des Duells gegen den ungeliebten Rivalen hervorgehoben. Mit einem Sieg wolle man sich den zuletzt verlorenen Kredit der Fans zurückerspielen, hatte der MSV-Kapitän angekündigt. Doch die Zebras nutzten die Gelegenheit gegen RWE nicht, verspielten gar einen 2:0-Vorsprung. So stand am Ende eines intensiven Derbys ein gerechtes 2:2 (1:0) auf der Anzeigetafel.

Angetrieben von ihren Anhängern hatten die Hausherren einen Traumstart erwischt. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, als Marvin Bakalorz die Arena erstmals so richtig zum Beben brachte. Nach einer Ecke von Stoppelkamp köpfte der Routinier zur frühen Führung ein.

Wie man die eigenen Fans auch mit gelungenen Defensivaktionen weiter anstachelt, zeigte Zugang Sebastian Mai nach einer guten Viertelstunde. Der Abwehrspieler feierte vor der Nordkurve eine gelungene Grätsche – und erhielt dafür Sonderapplaus. Kurz darauf hatte der MSV allerdings Glück: Essens aufgerückter Kapitän Daniel Heber traf aus aussichtsreicher Position jedoch nur die Latte. Eine erste Warnung für die Duisburger, die ihrerseits durch Stoppelkamp (26.), der an nahezu allen gefährlichen Aktionen der Zebras beteiligt war, und Marvin Senger (41.) weitere gute Gelegenheit ausließen.

Je länger die Partie dauerte, desto intensiver wurden die Zweikämpfe – ohne aber unfair zu werden. Lediglich einmal zückte Schiedsrichter Patrick Ittrich Gelb.

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Foto: MSV Duisburg

Eine andere Farbe bekamen die Akteure und Fans zu Beginn des zweiten Durchgangs zu sehen. Im Essener Fanblock wurden zahlreiche rote Pyros abgebrannt. Und wie reagierte der MSV auf die roten Feuer? Mit einem Konter wie aus dem Lehrbuch. Nach einem Freistoß der Gäste landete der Ball bei Alaa Bakir, der schnell umschaltete und den mitgelaufenen Stoppelkamp bediente. Dieser schlug einen Haken und schlenzte den Ball mit dem schwächeren linken Fuß aus 16 Metern ins lange Eck (52.).

Die Entscheidung war das 2:0 aber noch lange nicht. Im Gegenteil: Essen hielt weiter dagegen – und belohnte sich. Innerhalb von nur vier Minuten machten der eingewechselten Simon Engelmann (68.) und Lawrence Ennali (71.) aus einem 0:2 ein 2:2. Ein wahrer Stimmungsdämpfer für die blau-weiße Anhängerschaft.

Duisburgs Trainer Torsten Ziegner reagierte auf den Ausgleich mit frischem Personal. Doch auch Aziz Bouhaddouz, Niclas Stierlin und Casper Jander konnten dem Spiel keine erneute Wende geben. Vielmehr mussten die Duisburger nochmal zittern, doch Torhüter Vincent Müller hielt das Remis mit einem starken Reflex fest. Beide Teams haben damit nach zwei Liga-Spielen jeweils einen Punkt auf dem Konto.

Duisburg: Vincent Müller - Bitter (77. Jander), Mai, Senger, Kölle - Frey, Bakalorz (75. Stierlin) - Ajani, Stoppelkamp (88. Wild), Bakir (75. Bouhaddouz) - Ekene. - Trainer: Ziegner

Essen: Golz - Plechaty (46. Sponsel), Heber, Bastians, Herzenbruch (59. Römling) - Rother, Tarnat (59. Engelmann) - Ennali (80. Kefkir), Harenbrock (46. Eisfeld), Young - Berlinski. - Trainer: Dabrowski

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)

Tore: 1:0 Bakalorz (6.), 2:0 Stoppelkamp (51.), 2:1 Engelmann (68.), 2:2 Ennali (72.)

Zuschauer: 28.200

Gelbe Karten: Bitter, Stoppelkamp, Mai - Ennali, Römling, Kefkir, Rother

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