National-Elf hofft auf goldene Zukunft "Maestro" Trapattoni soll Italien den Marsch blasen

Rom/Frankfurt (sid). Italiens Nationalelf hofft nach Zoff und EM-Finalniederlage auf eine goldene Zukunft unter "Maestro" Giovanni Trapattoni, die Niederlande setzen künftig auf Louis van Gaal als Motivator. Beide Trainergrößen waren bis vergangenen Sonntag auch heiße Kandidaten für den Posten als Coach der kränkelnden deutschen Elf. "Jetzt hat Italien den Teamchef, den ich gerne für Deutschland gehabt hätte. Trapattoni ist der beste Coach der Welt", erklärte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der unter "Trap" mit Bayern München 1997 die Meisterschaft gewann.

Trapattonis Ehefrau Paola gab indes einen Einblick ins Gefühlsleben ihres Gatten: "Sein größter Traum wird wahr". Der erfolgreichste Vereinstrainer der Welt, der nach dem siebten Saison-Platz seinen Vertrag beim italienischen Erstligisten AC Florenz nicht mehr verlängert hatte, soll den dreimaligen Weltmeister zur WM-Endrunde 2002 in Japan und Südkorea führen.

Am Donnerstag einigten sich Trapattoni und Verbandspräsident Luciano Nizzola in Rom auf einen Vertrag bis 2002. Zwei Tage zuvor war Nationaltrainer Dino Zoff nach der 1:2-Niederlage der "Squadra Azzurra" im EM-Finale gegen Weltmeister Frankreich aus Verärgerung über Kritik an seiner Person zurückgetreten.

Auf große Zustimmung traf die Inthronisierung des 61-jährigen Trapattonis auch in der italienischen Serie A. "Giovanni ist der richtige Mann am richtigen Platz. Er hat in der Welt ein positives Image des italienischen Fußballs verbreitet", lobte Carlo Ancelotti, Trainer von Vizemeister Juventus Turin.

Auch die einflussreichen Medien stärken dem 17-maligen italienischen Nationalspieler den Rücken. Tuttosport titelte: "Vorwärts Trap! Der richtige Mann für die WM 2002. Wenige Stunden genügtem, um die Krise in der italienischen Nazionale zu lösen, die Zoff mit seinem Rücktritt eröffnet hatte". Sein Debüt auf der Trainerbank der "Azzurri" wird Trapattoni am 3. September beim Spiel gegen Ungarn in Budapest feiern. Der grauhaarige "Maestro" hat bereits angekündigt, keine tiefgreifenden nominellen Änderungen vornehmen zu wollen.

Am Freitag gab indes der niederländische Verband die Verpflichtung von Louis van Gaal bekannt. Der zuletzt arbeitslose Ex-Trainer der früheren Europapokalsieger Ajax Amsterdam und FC Barcelona tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Frank Rijkaard an. "Das war immer mein Traum, einmal der höchste Trainer im Land zu sein", meinte der neue "Bondscoach". Van Gaal hatte vor anderthalb Wochen erklärt, dass er für das Amt des deutschen Bundestrainers nicht zur Verfügung stehe. Seiner Meinung nach sollte ein Nationaltrainer immer aus dem eigenen Land rekrutiert werden. Der niederländische Verband hat sich daran gehalten.

(RPO Archiv)
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