Vor Duell gegen Union Seoane nimmt Reservisten in die Pflicht

Leverkusen · Bayers Coach erklärt, warum er hofft, dass sein Team die Torlast in der zweiten Saisonhälfte auf mehr Schultern verteilt. Nadiem Amiri verpasst den Rückrundenstart gegen Union Berlin aufgrund eines positiven Corona-Tests.

 Paulinho (2.v.r.) gehört zu den Bayer-Profis, von denen die Klubverantwortlichen in der zweiten Saisonhälfte mehr sehen wollen.

Paulinho (2.v.r.) gehört zu den Bayer-Profis, von denen die Klubverantwortlichen in der zweiten Saisonhälfte mehr sehen wollen.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

40 Tore hat die Werkself in dieser Saison in der Liga bisher erzielt. Davon hat Patrik Schick 16 geschossen, Florian Wirtz und Moussa Diaby zeichneten jeweils für fünf Treffer verantwortlich. Trainer Gerardo Seoane betont vor dem Rückrundenstart an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen Union Berlin davor, dass die Torlast nicht nur auf dem Offensivtrio lasten darf. „Wir dürfen uns nicht nur auf diese drei Spieler verlassen“, sagt der Schweizer. Die Profis würden zwar über eine gute Form und hohe Qualität verfügen, „aber wir haben auch den ein oder anderen Spieler aus dem Mittelfeld, den wir gerne mit mehr Scorerpunkten sehen würden. Von Paulinho, Amine Adli und Karim Bellarabi kann mehr kommen – auch sie haben Scorerqualitäten.“

Blickt man auf die Zahlen, lässt sich unschwer bestreiten, dass die drei Profis hinter Schick, Wirtz und Diaby bislang nur selten in Erscheinung treten, wenn es darum geht, für Entlastung der Stammkräfte zu sorgen. Der aus Frankreichs zweiter Liga unters Bayer-Kreuz gewechselte Adli kommt in bislang 15 Einsätzen und knapp 800 Minuten Spielzeit auf zwei Treffer, der häufig verletzte Bellarabi hat erst einmal in rund 300 Minuten Einsatzzeit getroffen. Der brasilianische Olympionike Paulinho (elf Spiele, mehr als 400 Minuten) enttäuscht bislang und steht noch ohne Torerfolg in dieser Saison da.

Wenn es um Profis geht, von denen die Klubverantwortlichen in der zweiten Hälfte der Spielzeit mehr erwarten, ist damit auch Lucas Alario gemeint. „Mit ihm haben wir noch einen zentralen Stürmer, der auch über Torqualitäten verfügt“, sagt Seoane. In der Hinrunde hat der Argentinier das jedoch nicht unter Beweis gestellt. In elf Spielen (175 Minuten) blieb er ohne Torerfolg. Trotz der schwachen Quote hinter dem Top-Trio betont der Coach jedoch, dass in der Rückrunde eher Verbesserungen im defensiven Bereich über Erfolg und Misserfolg entscheiden werden. „Insgesamt hat es uns nicht an Torgefahr gefehlt, sondern vielmehr an der defensiven Kompaktheit und Aggressivität in gewissen Spielphasen.“

Blöd nur, dass gleich zum Start gegen den Tabellensiebten aus der Hauptstadt mehrere Spieler fehlen werden, die für defensive Kompaktheit sorgen könnten. Edmond Tapsoba und Odilon Kossounou sind beim Afrika-Cup dabei, und der Einsatz von Exequiel Palacios, der sich beim Training in dieser Woche am Rücken verletzt hat, ist fraglich. „Zurzeit haben wir für das defensive Mittelfeld und in der Innenverteidigung nicht alle zur Verfügung“, erklärt Seoane. „Wir haben immer noch Lösungen und genügend Spieler, um jede Position zu besetzen. Wir haben Vertrauen in jeden Spieler unseres Kaders.“ Klar sei aber, dass nun nicht mehr viel passieren dürfe – sonst müssten womöglich einige Profis ihre angestammten Positionen verlassen.

Piero Hincapie ist nach seiner Quarantäne in Ecuador laut Seoane zurück in Leverkusen und „in einer guten Verfassung“ – womöglich auch mit Blick auf einen Startelfplatz. Für Nadiem Amiri bleibt es indes eine Saison zum Vergessen. Der genesene, zweifach geimpfte und geboosterte Mittelfeldspieler hat sich erneut mit dem Coronavirus infiziert und fehlt vorerst. „Er ist im Moment ansteckend und muss daher in Quarantäne“, sagt Seoane.

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