Kosten, Kapazitäten und Bauzeiten Die 16 Stadien für die WM 2006
Hamburg (dpa). Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sind momentan 16 Stadion als mögliche Orte für die 64 Spiele der Endrunde vorgesehen. Fest steht nach den bisherigen Planungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nur, dass das Eröffnungsspiel am 9. Juni im Münchner Olympiastadion und das Endspiel am 9. Juli im Berliner Olympiastadion stattfinden soll. Der Weltverband FIFA wird im Jahre 2003 zehn bis zwölf Stadien auswählen (im Foto das Düsseldorfer Rheinstadion).
Kritisch ist die Situation in Kaiserslautern und Leverkusen. Beide Arenen sind nach den FIFA-Richtlinien eindeutig zu klein. In Mönchengladbach ist noch nicht gesichert, dass das Stadion Nordpark überhaupt gebaut wird. Probleme hat auch Hannover; knapp die Hälfte des Geldes für den 85 Millionen Mark teuren Umbau des Niedersachsenstadions fehlen noch. Insgesamt schätzen Experten der Bau-Wirtschaft die Gesamtkosten für den Um- und Neubau bzw. die Modernisierung auf rund zwei Milliarden Mark.
Die Stadien und ihre voraussichtlichen Kosten und Sitzplatz- Kapazitäten sowie die Angaben zum Baubeginn bzw. der Fertigstellung:
BERLIN
Das Olympiastadion wird für 530 000 Mark von Grund auf renoviert. Die Kapazität soll 77 000 Plätze betragen.
BREMEN
Das Weserstadion soll mit einem Aufwand von 26 Millionen Mark von 34 500 auf ein Fassungsvermögen von 43 800 Zuschauern vergrößert werden. Dazu muss der Rasen um 180 Zentimeter abgesenkt werden.
DORTMUND
Das Westfalenstadion ist vor zwei Jahren für über 100 Millionen Mark ausgebaut worden und verfügt derzeit über eine Kapazität von 52 000 Zuschauern. Die mit einem Fassungsvermögen von 25 000 Besuchern größte Stehtribüne Europas muss gemäß den FIFA-Vorschriften allerdings auf Sitzplätze umgerüstet werden.
DÜSSELDORF
Das Rheinstadion genügt derzeit nicht den Ansprüchen. Der Rat der Stadt muss bis zum Herbst entscheiden, ob es für ca. 70 Millionen Mark renoviert wird (Fassungsvermögen 50 000 Zuschauer) oder für etwa 250 Millionen ein Neubau (45 000) einer multifunktionalen Arena mit herausfahrbarem Rasen neben den Messeparkplätzen entsteht. Im Düsseldorfer Norden soll in drei Messehallen auf 30 000 Quadratmetern das WM- Pressezentrum entstehen.
FRANKFURT/MAIN
Das Waldstadion soll für 125 Millionen Mark modernisiert werden. Die Finanzierung der 45 000- Zuschauer-Arena ist allerdings noch nicht gesichert. Baubeginn soll aber spätestens in zwei Jahren sein.
GELSENKIRCHEN
Vor zwei Jahren wurde der Grundstein für die 358 Millionen Mark teure Arena auf Schalke gelegt, die direkt neben dem Parkstadion liegt und 2002 fertig sein soll. Mit einem Fassungsvermögen von 52 000 Besuchern, einem herausfahrbaren Rasen, Schiebedach und Glas-Fassade soll es eines der modernsten und schönsten Stadien im Lande werden.
HAMBURG
Das Volksparkstadion ist für rund 180 Millionen Mark neu gebaut worden. 50 048 Besucher finden in der Arena Platz, die ein futuristisches Dach überspannt.
HANNOVER
Das Niedersachsenstadion soll für 85 Millionen Mark WM- tauglich gemacht werden. Zur Finanzierung der 55 000- Zuschauer-Arena fehlen aber noch 47 Millionen Mark.
KAISERSLAUTERN
Das Fritz-Walter-Stadion fasst momentan nur rund 30 000 Zuschauer, was zu wenig für ein WM-Stadion ist. Deshalb sollen die beiden Kopftribünen um einen zweiten Rang erweitert werden. Baubeginn und Kosten stehen allerdings noch nicht fest.
KÖLN
Das Müngersdorfer Stadion wird nach Abschluss der kommenden Spielzeit abgerissen. Die Stadt hat in der vergangenen Woche den Bau eines neuen Stadions beschlossen. Die 45 000 Zuschauer fassende Arena soll zwischen 170 und 200 Millionen Mark kosten und zur Saison 2003/2004 fertig sein.
LEIPZIG
Das Zentralstadion wird für 240 Millionen Mark umgebaut und soll 47 000 Zuschauer fassen.
LEVERKUSEN
Die BayArena ist der FIFA mit 22 500 Zuschauern viel zu klein. Leverkusen hofft, mit einer Sondergenehmigung Austragungsort für Vorrundenspiele mit nicht so großem Zuschauerinteresse zu werden.
MÖNCHENGLADBACH
Ob das Stadion Nordpark jemals realisiert wird, steht in den Sternen. Das 230 Millionen Mark teure Modell mit schließbarem Dach und herausfahrbarem Rasen ist aus finanziellen Gründen vom Tisch, die Borussia hat zuletzt eine abgespeckte Version für etwa 160 Millionen vorgeschlagen.
MÜNCHEN
Für den Umbau des Olympiastadions liegen drei Modelle vor. Das Modell "Schüssel" kostet 339 Millionen Mark, das Modell "Westrang" 394 Millionen und das Modell "Ring" 385 Millionen Mark. Zuschauerkapazität wäre jeweils 66 000. Baubeginn soll nach der Leichtathletik-EM 2002 sein, mit der Fertigstellung wird 2004 gerechnet.
NÜRNBERG
Das Frankenstadion ist fast schon WM-reif. In die 43 469 Zuschauer fassende Arena sollen lediglich 8,6 Millionen Mark für "Schönheitsreparaturen" investiert werden.
STUTTGART
Der zweite Bauabschnitt im Gottlieb-Daimler-Stadion kostet rund 100 Millionen Mark, die von der Stadt vorfinanziert werden. Der "Hausherr" VfB Stuttgart zahlt 20 Jahre 5,25 Millionen Mark per anno zurück. 50 500 Zuschauer finden in der modernen Arena Platz. Nach der geplanten dritten Ausbaustufe soll die Kapazität auf 60 000 Besucher erweitert sein.