Co-Trainer des KFC Uerdingen Stefan Reisinger fiebert mit der Fortuna

Düsseldorf · Stefan Reisinger gehörte in der Bundesligasaison 2012/13 zu den Publikumslieblingen in Düsseldorf. Aktuell ist er als Co-Trainer des Drittliga-Aufsteigers KFC Uerdingen erfolgreich, hat aber immer ein Auge auf seinen Ex-Klub.

 Stefan Reisinger beim Torjubel – kein seltenes Bild in der Bundesligasaison 2012/13.

Stefan Reisinger beim Torjubel – kein seltenes Bild in der Bundesligasaison 2012/13.

Foto: dpa/dpa, Roland Weihrauch

Stefan Reisinger hat richtig Spaß. Seit der frühere Fortuna-Stürmer seine aktive Karriere beendet hat, läuft es in seinem neuen Job als Co-Trainer ausgesprochen gut. Das begann schon bei der Spielvereinigung Elversberg im Saarland, mit der er Regionalliga-Meister wurde und erst in der Relegation am Drittliga-Aufstieg scheiterte – und das setzt sich nun beim KFC Uerdingen fort. Als Aufsteiger verloren die Krefelder zwar das erste Spiel, stürmten anschließend aber mit dem Trainerteam Stefan Krämer/Stefan Reisinger auf den zweiten Platz.

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Doch das ist nicht der einzige Grund für die gute Laune des 36-Jährigen. Zu dieser trägt auch die aktuelle Verfassung seines früheren Vereins bei, an dem Reisinger auch vier Jahre nach seinem Vertragsende noch hängt. „Fortuna – das war schon eine geile Zeit“, sagt der gebürtige Landshuter mit einem breiten Lächeln. „Zwar war der Abstieg in meinem ersten Jahr hier völlig unnötig und vielleicht die schlimmste Erfahrung meiner aktiven Laufbahn. Aber was damals in unserem Stadion los war, war einfach gigantisch. Fortunas Fans hatten immer schon Erstliganiveau, und jetzt sind sie mit ihrem Verein endlich wieder da, wo sie hingehören.“

Stefan Reisinger war in der Aufstiegssaison sogar mehrfach live in der Arena dabei, und auch das Bundesliga-Auftaktspiel gegen den FC Augsburg hat er sich im Stadion angesehen. „Leider überschneiden sich häufig unsere KFC-Termine mit denen der Fortuna“, berichtet er. „Aber dann verfolge ich auf anderen Kanälen, was in Düsseldorf los ist. Ich habe ja noch mit Oliver Fink, Adam Bodzek und Axel Bellinghausen bei Fortuna zusammengespielt, mit dem jetzigen Co-Trainer Thomas Kleine und Teammanager Sascha Rösler in Fürth. Da blieben wir in Kontakt – und Düsseldorf war ohnehin eine besondere Station für mich.“ Nicht zuletzt wegen seines Tors beim 1:1 in Dortmund: „Wie unsere Fans und wir dieses Tor und dieses Ergebnis damals gefeiert haben, werde ich niemals vergessen.“

Dem aktuellen Team wünscht er mehr Erfolg, als dem Bundesliga-Kader von 2012/13 unterm Strich vergönnt war. Letztlich sei damals „nach einer fantastischen Hinrunde“ so ziemlich alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. „Natürlich wird es auch diesmal schwer für Fortuna als Aufsteiger“, meint Reisinger. „Aber Friedhelm Funkel ist ein sehr erfahrener Trainer, der genau weiß, was zu tun ist. Schon der Aufstieg war einfach eine Wahnsinnsleistung. In der Art und Weise, wie Fortuna das gelungen ist, musst du erst einmal Zweitliga-Meister werden. Hier wurde im ganzen Verein Superarbeit geleistet.“ Wichtig sei nun, die Ruhe zu bewahren und seine Chancen zu nutzen. „Es wird mal einen negativen Strudel geben, das ist einfach so für einen Aufsteiger“, sagt der Niederbayer, der im Rheinland heimisch geworden ist. „Dann darf sich Fortuna nicht verrückt machen lassen. Und sie muss punkten, wann immer es geht, jedes einzelne Pünktchen kann entscheidend sein, wie man bei uns damals gesehen hat.“

Stefan Reisinger wird seinen alten Klub weiter beobachten – und mit seinem neuen, dem KFC, will er „so lange wie möglich oben mitspielen“. Wie es für ihn persönlich weitergeht? Da will er sich noch nicht festlegen. „Der Job macht mir sehr viel Freude, da er sehr viel mehr beinhaltet als die Arbeit auf dem Trainingsplatz“, berichtet er.

Dennoch soll Co-Trainer nicht das Ende der Fahnenstange sein. „Reise“ hat neben der Profilaufbahn eine Ausbildung zum Bankkaufmann und ein BWL-Fernstudium mit den Schwerpunkten Finanzmanagement und Controlling abgeschlossen. Das klingt doch fast nach einem Management-Posten im Profifußball? „Wer weiß“, sagt er dazu lächelnd. „Vielleicht wird es ja auch mal ein Job in einer ganz anderen Branche.“ Zunächst einmal, da ist er sich mit den Kollegen in Krefeld einig, macht der Erfolg mit dem KFC noch viel zu viel Spaß.

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