Fortunas Verteidiger Kaan Ayhan „Der Trainer kennt meine Qualitäten“

Düsseldorf · Fortunas Coach Friedhelm Funkel sagt: „Keiner ist gesetzt.“ Einer, der den Anspruch hat, immer zu spielen, ist Verteidiger Kaan Ayhan.

Fortunas Innenverteidiger Kaan Ayhan

Fortunas Innenverteidiger Kaan Ayhan

Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Mit schwarzer Basecap, verkehrt herum aufgesetzt, weißem T-Shirt und verschmitztem Grinsen schlendert Kaan Ayhan am Donnerstagmorgen nach der Übungseinheit aus der Kabine. Er guckt nochmal herüber zu den Trainingsplätzen. „Heute herrschte eine aggressive Stimmung auf dem Rasen“, sagt er. „Aber ich meine das im positiven Sinne.“ Nach fünf freien Tagen hat bei Fortuna die nächste Phase in der Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison begonnen. Der Konkurrenzkampf wird härter, jeder will in den ersten Pflichtspielen – besonders beim Bundesligastart gegen Augsburg am 25. August – in der Startelf stehen.

Viele Teamkollegen haben in den vergangenen Tagen beteuert, dass die Einheiten sie an die Grenzen der Belastbarkeit geführt haben – in jeglicher Hinsicht. Ayhan stimmt in den Chor ein. „Die letzten Tage im Trainingslager waren schon hart, da ging es irgendwann auch auf die Psyche“, betont er. Der 23-Jährige hat seine Seele nun bei einem Kurztrip nach Barcelona baumeln lassen. „Ich habe mich auch körperlich etwas erholt, aber vor allem für den Kopf waren die freien Tage wichtig.“

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Foto: Falk Janning

Am Samstag steht dann das vom Namen her ambitionierteste Testspiel der Vorbereitung auf dem Programm. Bei der offiziellen Saisoneröffnung am Flinger Broich geht es gegen den italienischen Erstligisten AC Florenz (14.30 Uhr). „Das wird ein absoluter Härtest. Die Spannung muss jetzt hochgefahren werden“, sagt Ayhan. „Es werden jetzt die Testspiele kommen, in den Spieler nicht zum Einsatz kommen, andere dafür über die vollen 90 Minuten. Das sind unangenehme Entscheidungen“, sagt Ayhan und deutet darauf hin, dass die kommenden Wochen ein Charaktertest für die Mannschaft werden: „Wir haben jetzt eine super Stimmung, aber entscheidend wird sein, was nach diesen Entscheidungen passiert. Dann muss man sich in den Dienst der Mannschaft stellen, wenn man auch mal draußen ist. Darauf muss jeder vorbereitet sein.“

Neben Marcel Sobottka im zentralen Mittelfeld gelten auch Andre Hoffmann und Ayhan in der Innenverteidigung hinter vorgehaltener Hand als gesetzt. Auch wenn Trainer Friedhelm Funkel öffentlich andere Töne anschlägt. „Wenn der Trainer sagt, keiner ist gesetzt, dann ist das auch so“, sagt Ayhan, der sich in der Bundesliga auch für weitere Einsätze in der türkischen Nationalmannschaft empfehlen will. „Natürlich habe ich aber den Wunsch, gesetzt zu sein. Um offen und ehrlich zu sprechen: Ich habe meine Ziele. Und um diese zu erreichen, muss ich möglichst viele Spiele von Anfang an spielen. Und dazu muss ich viel leisten. Ich bin in meiner dritten Saison bei Fortuna, der Trainer kennt mich und meine Qualitäten.“

Ob Ayhan diese als Innenverteidiger einbringt, oder als rechter Mann in einer Dreierkette ist ihm nicht so wichtig. „Wir haben erst einmal das Augenmerk auf das 4-4-2 gelegt. Es ist ja auch für die vielen Neuen einfacher, die Spielphilosophie zu verstehen“, erklärt er. „Ich bin nicht der Trainer, aber ich glaube, wir werden den Feinschliff für andere Systeme noch machen. Vielleicht fangen wir ja schon am Samstag gegen Florenz damit an.“

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