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Analyse zum 4:0-Erfolg Diese Faktoren haben zum Sieg der Fortuna auf Schalke geführt

Gelsenkirchen · Fortuna Düsseldorf hat beim 4:0-Sieg beim FC Schalke 04 eine reife Leistung abgeliefert. Diese Faktoren waren auf dem Weg zum Erfolg besonders entscheidend.

 Dawid Kownacki (li.) und Marcin Kaminski.

Dawid Kownacki (li.) und Marcin Kaminski.

Foto: Falk Janning

Hier gibt es die Analyse:

Selbstvertrauen

Fortuna hatte es – Schalke nicht. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich der vielleicht wichtigste Faktor eines denkwürdigen Fußball-Nachmittags bringen. Trainer Friedhelm Funkel hat seiner Mannschaft eingeimpft, dass sie gut genug ist, sich mit spielerischen Lösungen aus kritischen Situationen zu befreien, und er hat ihr vor allem beigebracht, immer an sich zu glauben. Das Spiel auf Schalke bewies eindrucksvoll, wie sehr die Düsseldorfer dies inzwischen verinnerlicht haben. Sie trauten sich viel zu, und deshalb gelang auch vieles, von der Kombination aus der eigenen Abwehr heraus bis zum Torabschluss. In der Hinserie haben Dodi Lukebakio und Benito Raman in vergleichbaren Situationen noch Nerven gezeigt und sind bei Alleingängen am gegnerischen Torhüter gescheitert. Am Samstag verwandelten die beiden Belgier ebenso wie ihr Sturmpartner Dawid Kownacki eiskalt.

Teamgeist

FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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Schalke 04 - Fortuna: die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

„Natürlich bin ich glücklich über meine ersten Tore für Fortuna“, sagte Kownacki nach seinem Doppelpack. „Aber noch wichtiger ist es, für dieses tolle Team zu spielen. Wenn du hart für eine Mannschaft arbeitest, gibt dir die Mannschaft alles zurück.“ Bei Fortuna ist das keine Floskel. Der polnische Nationalstürmer war sich nicht zu schade, tief in der eigenen Hälfte in Verteidigermanier seinem Gegenspieler Daniel Caligiuri den Ball wegzugrätschen – und auf dem anderen Flügel tat Benito Raman das Gleiche. Die Düsseldorfer wollten vor der Saison mit begrenzten finanziellen Mitteln eine Mannschaft zusammenstellen, in der jeder für jeden durchs Feuer geht. Es ist gelungen.

Schalke 04 - Fortuna: Stimmen zum Spiel
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Schalke 04 - Fortuna: Stimmen zum Spiel

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Foto: Falk Janning

Unterstützung

Man kann sicher Verständnis für das Schalker Publikum haben, dass es seine Mannschaft phasenweise auspfiff, phasenweise entsetzt schweigend deren untaugliche Versuche verfolgte, das Spiel über die Runden zu bringen. Schließlich hatten die Anhänger weit mehr von diesem teuren Kader erwarten dürfen. Auf der anderen Seite konnte sich Fortuna auch in kritischen Situationen – wie bei den sechs Niederlagen in Serie während der Hinrunde – immer auf die Unterstützung ihrer Fans verlassen. Diese war mitentscheidend dafür, dass die Krise gemeistert wurde, und deshalb konnte der rot-weiße Anhang am Samstag gebührend mit seiner Mannschaft feiern. Weder die Schalker Mannschaft noch deren Fans wollten dabei stören.

Mut

„Wir wollten aus der 1:4-Niederlage im Pokalspiel hier auf Schalke lernen“, sagte Innenverteidiger Kaan Ayhan. „Ziel war es, mutiger zu spielen und mehr spielerische Lösungen zu finden. Wie schnell wir das nun tatsächlich gelernt haben – Respekt für die ganze Mannschaft.“ Der gebürtige Gelsenkirchener brachte es auf den Punkt. Trainer Funkel stellte mutig auf, verordnete seinem Team bei Ballbesitz ein offensives 4-3-3-System mit zwei echten Flügelstürmern – Raman und Kownacki – sowie Lukebakio als zentraler Spitze. Die Fortunen verstanden das Signal, setzten die völlig verunsicherten Schalker, von einer kurzen Phase zwischen der 46. und 55. Minute abgesehen, permanent unter Druck und zwangen sie zu letztlich entscheidenden Fehlern. Eine mutige Taktik, die nahezu perfekt umgesetzt wurde.

Stabilität

Fortunas Defensive um den in hervorragender Form aufspielenden Sechser Marcel Sobottka, dem man seine wochenlange Verletzungspause nach einem Außenbandriss nie anmerkte, brachte Schalke zur Verzweiflung, ließ praktisch keine Torchancen zu. Doch ebenso wichtig wie die spielerische war die mentale Stabilität. Die Düsseldorfer ließen sich auch durch die sehr zweifelhafte Szene in der 21. Minute nicht aus der Ruhe bringen, als Videoassistent Günter Perl Hauptschiedsrichter Felix Brych an die Seitenlinie bat und der Münchner schließlich Lukebakios vermeintlichen Treffer zum 0:1 zurücknahm. Ganz unabhängig davon, dass zuvor möglicherweise tatsächlich eine regelwidrige Aktion Ramans vorlag: Definition des Videobeweises ist, dass der Assistent nur bei einer klaren Fehlentscheidung eingreifen darf – und darüber durfte und musste man in diesem Fall streiten. Fortuna ließ sich indes nicht beeindrucken und dominierte dennoch souverän. Kurios, dass das tatsächliche 0:1 dann durch einen Handelfmeter Lukebakios fiel, der ebenfalls nach einer Videoüberprüfung zustandekam.

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