Donezk - Frankfurt 2:2 Turbulentes Duell im "Eisschrank“ von Charkow

Charkow · Eintracht Frankfurt hat bei Schachtjor Donezk einen Sieg knapp verpasst, sich aber gute Chancen auf das Europa-League-Achtelfinale erspielt. Trotz mehr als 80-minütiger Überzahl und zweimaliger Führung kam der deutsche Pokalsieger letztlich nur zu einem 2:2 (1:1).

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Im Rückspiel am kommenden Donnerstag haben die Hessen dennoch alle Trümpfe in der Hand.

"Es ist eine gute Ausgangsposition, aber es wird im Rückspiel nicht einfach. Wir haben gesehen, dass sie eine gute Qualität haben", sagte Gelson Fernandes bei Nitro. Das Ergebnis sei "in Ordnung. Wir wollten natürlich gewinnen, aber wir nehmen mit, was es gibt." Martin Hinteregger meinte: "Wenn man 80 Minuten in Überzahl spielt und in Führung liegt, hätte man cleverer agieren sollen."

Verteidiger Hinteregger (7.) hatte die Eintracht, die in der Vorrunde alle sechs Spiele gewonnen hatten, in Führung gebracht, Marlos (10.) per Foulelfmeter umgehend ausgeglichen. Kurz danach flog Schachtjors Taras Stepanenko wegen wiederholten Foulspiels (11.) mit Gelb-Rot vom Platz. Filip Kostic (50.) schoss die Eintracht nach der Pause erneut in Front, doch Taison (67.) sicherte dem Champions-League-Absteiger aus der Ukraine das Unentschieden.

Eintracht-Coach Adi Hütter hatte etwas überraschend Mittelstürmer Sebastien Haller eine kleine Verschnaufpause verordnet. Die gefürchtete "Büffelherde" der Frankfurter bestand deshalb zunächst nur aus Vize-Weltmeister Ante Rebic und Luka Jovic. Letzterer wird zurzeit unter anderem vom FC Barcelona und Real Madrid umworbenen. Er fühle sich "natürlich geehrt", hatte der 21-jährige Serbe vor der Partie betont: "Momentan bin ich aber froh, hier in Frankfurt zu sein."

Trotz klirrender Kälte in Charkow, wo Donezk aufgrund des noch immer schwelenden politischen Konflikts in der Ostukraine zurzeit seine Heimspiele austrägt, waren beide Mannschaften von Beginn an auf Betriebstemperatur. Erst köpfte Hinteregger eine Freistoß-Flanke des anderen Winter-Neuzugangs Sebastian Rode ein, dann eröffnete der etwas zu ungestüme Evan Ndicka Donezk durch sein Foul gegen Junior Moraes die Chance zum Ausgleich.

Der harte aber vertretbare Feldverweis gegen Stepanenko beschloss schließlich die turbulente Anfangsphase. Mit einem Mann mehr auf dem Feld übernahm die Eintracht in der Folge zunehmend die Kontrolle. Allerdings schlenzte Jovic (24.) nach schöner Vorarbeit von Mijat Gacinovic hauchdünn am Tor vorbei, dazu verzog Rebic (26.) knapp und Gacinovics Distanzschuss entschärfte Donezk-Keeper Andrij Pjatow.

Nach der Pause schien die Überlegenheit der Eintracht kurz noch etwas deutlicher zu werden. Jovics mustergültige Flanke nutzte der mitgelaufene Kostic zum verdienten 2:1. Danach jedoch liefen die Gäste immer wieder in Konter. Erst konnte Nationaltorwart Kevin Trapp gegen Taison (62.) noch mit einer sensationellen Parade den Ausgleich verhindern, kurz danach war er gegen den nächsten Abschluss des brasilianischen Kapitäns der Gastgeber aber machtlos.

Die Schlussphase wurde dann noch einmal enorm temporeich. Donezk verteidigte klug und konterte immer wieder blitzschnell, doch auch die Eintracht blieb etwa durch Jovic (78.) gefährlich.

Statistik

Donezk: Pjatow - Butko, Kriwzow, Chotscholawa, Ismaily - Stepanenko, Alan Patrick - Marlos (69. Solomon), Kowalenko (81. Malyschew), Taison - Junior Moraes (90. Bolbat). - Trainer: Fonseca

Frankfurt: Trapp - Hinteregger, Hasebe, Ndicka - da Costa, Fernandes (82. de Guzman), Rode (46. Willems), Kostic - Gacinovic - Jovic, Rebic. - Trainer: Hütter

Schiedsrichter: Anthony Taylor (England)

Tore: 0:1 Hinteregger (7.), 1:1 Marlos (10., Foulelfmeter), 1:2 Kostic (50.), 2:2 Taison (67.)

Zuschauer: 29.000

Beste Spieler: Taison, Marlos - Kostic, Gacinovic

Gelb-Rote Karten: Stepanenko wegen wiederholten Foulspiels (11.)

Gelbe Karten: Kriwzow - Fernandes (2), Gacinovic

(ako/sid)
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