Iran zensiert Bibiana Steinhaus Fifa muss jetzt ein Zeichen setzen

Meinung | Düsseldorf · Bibiana Steinhaus leitet seit zwei Jahren Partien in der höchsten deutschen Spielklasse – so auch die Partie Augsburg gegen den FC Bayern. Sie ist eine anerkannte Schiedsrichterin. Für die Regelwächter im iranischen Staatsfernsehen ist sie eine Bedrohung.

 Bibiana Steinhaus beim Spiel Augsburg gegen Bayern.

Bibiana Steinhaus beim Spiel Augsburg gegen Bayern.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Weil Bibiana Steinhaus das Bundesliga-Gastspiel des FC Bayern München am Freitag beim FC Augsburg geleitet hat, wurde die Übertragung des Spiels im iranischen Staatsfernsehen IRIB abgesagt. Die Begegnung wurde kurzfristig aus dem Programm genommen. Frauen dürfen im Iran selbst verschleiert nicht ins Stadion. In mehr als 200 Ländern werden Bewegtbilder der Bundesliga gezeigt. Nicht überall gelten die demokratischen Spielregeln wie hierzulande. Im Iran gibt es keine Gleichheit zwischen Mann und Frau. Deutscher Fußball mit einer Schiedsrichterin steht auf dem Index. Ein Skandal, sicher. Wenn er etwas Gutes hat: Die Öffentlichkeit nimmt so Notiz von den Zuständen.

Katar, ein ähnlich totalitäres System, ist 2022 Ausrichter der WM. Da wäre es ein gutes Zeichen des Weltverbands Fifa, wenn man Steinhaus und viele andere Frauen zum Turnier schickt. Um zu zeigen, nach wessen Spielregeln gespielt wird. Doch dazu müsste man nicht nur auf Gewinne schauen, sondern Werte wirklich verteidigen.

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