Neuer Sportchef stellt sich vor Christian Keller startet motiviert in Köln

Köln · Fast ein halbes Jahr Auszeit hat sich Christian Keller nach seinem Aus beim Fußball-Zweitligisten Jahn Regensburg vor dem Start beim 1. FC Köln gegönnt. Nun startet der Sportchef motiviert seine Aufgabe, die trotz des aktuellen Höhenflugs nicht einfach ist

Christian Keller.

Christian Keller.

Foto: dpa/Armin Weigel

Nach einem halben Jahr Pause ging Christian Keller seine neue Aufgabe voller Euphorie und Schwung an. Als er sich zu seiner Vorstellung beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln aufs Podium setzte, stieß er erst einmal eine Flasche um. „Es geht auf jeden Fall schon mal gut los“, sagte der neue Sportchef lachend. Und die Clubsprecherin verkündete: „Alle trocken geblieben.“

Schon Ende November hatte der FC gemeldet, dass Keller der Nachfolger des im Juni beurlaubten Horst Heldt werde. Der neue Geschäftsführer selbst hatte aber darauf bestanden, erst im April anfangen zu wollen. „Ich war positiv überrascht, dass dies kein Ausschluss-Kriterium war“, gestand der 43-Jährige am Montag.

Der Hauptgrund für die Auszeit, sei aber nicht gewesen, die Akkus aufzuladen. „Das war gar nicht so notwendig“, sagte Keller. „Der Hauptgrund war: Ich war achteinhalb Jahre in Regensburg. Ich kann mir nicht heute auf die Brust klopfen und sagen, ich bin Regensburg und mir morgen glaubwürdig auf die Brust klopfen und sagen, ich bin Köln.“ Er sei in der Zwischenzeit viel rumgereist, „aber als ich im Februar in Kapstadt gesessen und auf Südafrika geschaut habe, habe ich gesagt: Jetzt reicht es auch mal mit Urlaub.“

Vize-Präsident Eckhard Sauren, der den Auswahl-Prozess von Vorstandsseite leitete, deutete an, dass man sich grundsätzlich einen früheren Einstieg gewünscht hätte. „Wir haben natürlich Gespräche geführt“, sagte er: „Aber Christian Keller war so klar, dass wir sofort wussten, dass wir uns auf den 1. April einstellen müssen. Zum Glück hatten wir mit Jörg Jakobs eine Interimslösung mit Qualität und konnten uns auf unseren Wunschkandidaten gedulden.“

Keller will sich nun „mit Hochdruck“ der Kaderplanung widmen: „Da ist April nicht der früheste Zeitpunkt.“ Weil die Ausgaben für den Lizenzspielerkader um 20 Prozent sinken, brauche man aber „viele kreative Lösungen“. Kompliziert ist die Aufgabe auch, weil 2023 die Verträge der Top-Spieler Anthony Modeste, Salih Özcan und Jonas Hector sowie von Trainer Steffen Baumgart auslaufen. Zumindest bei den Spielern heißt das im Sommer: Verlängern oder verkaufen. Bei der Abarbeitung der Personalien gebe es aber „kein Ranking“, sagte Keller: „Ich habe alle Aufgaben auf den Schirm.“

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Obwohl er sich in den vergangenen Monaten bewusst nicht eingemischt hat kenne er auch den Schattenkader. „Ich weiß, was vorgearbeitet wurde. Jetzt gilt es, die Vorarbeit in Entscheidungen umzumünzen.“ In den vergangenen Monaten habe es aber „keine Entscheidung gegeben, die nicht nach meinem Geschmack war“.

Dass der Klassenerhalt schon gesichert ist, erleichtere ihm den Einstieg. Den Traum vom Europacup bewertete Keller schmunzelnd: „Wenn die Kirsche auf die Sahne kommt, ist es gut. Kirschen schmecken gut. Wenn sie nicht draufkommt, war es trotzdem eine gute Saison.“

(lonn/dpa)
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